Pionierinnen der Wiener Architektur. Das Archiv der Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs
Ingrid Holzschuh, Sabine Plakolm-Forsthuber (Hg.)
Noch immer ist die Pionierarbeit der Architektinnen unzureichend erforscht und ihre Namen weitgehend unbekannt. Viele von ihnen waren Mitglieder in der ZV Österreich, der bis 1959 wichtigsten Standesvertretung freischaffender ArchitektInnen. Die vorliegende Publikation widmet sich diesen Frauen, dokumentiert ihre Namen und stellt sie exemplarisch vor. Die Architektur-Werke dieser international tätigen Architektinnen umfassen Bauten des Wohnbaus, Sakralbaus, Industriebaus, der Innenarchitektur sowie der Stadtplanung, bis hin zum Kraftwerksbau.
Ausgezeichnet!
Special Commendation - European of the Year Award 2023
Graz Museum Schloßberg
Foto: Graz Museum, Franziska Schurig
Neuaufstellung des Graz Museum Schloßberg
Auszeichnungen:
Architekturpreis Steiermark 2021
Special Commendation - European of the Year Award 2023
Eröffnung: September 2020
Kuratorisches Konzept und Umsetzung der Dauerausstellung
gemeinsam mit Otto Hochreiter und Martina Zerovnik
Mit dem Museum am Schloßberg entsteht eine neue Anlaufstelle für alle, ein Ort des Ankommens und Verweilens, ein Ort mit Geschichte und gegenwärtigen Einsichten. Es wird ein Museum für alle, das Vergnügen macht, indem es unterschiedlichste Wissensangebote sowie Wahrnehmungs- und Raumerfahrungen in sich vereint. Es bietet alte und neue Aussichten auf Berg und Stadt und einen Garten zum Verweilen, in dem es besonders auch für Kinder vieles zu entdecken gibt. Die Besucher/-innen des SchloßbergMuseums sind zu Entschleunigung inkl. Naturerlebnis und zum Flanieren durch die Geschichte(n) des Schloßbergs eingeladen.
Idee: Otto Hochreiter
Kurator/-innen: Otto Hochreiter, Ingrid Holzschuh, Martina Zerovnik
Wissenschaftliche Begleitung: Zsuzsa Barbarics-Hermanik, Marlies Raffler, Romedio Schmitz-Esser, Barbara Stelzl-Marx, Georg Tiefengraber
Projektleitung: Sibylle Dienesch
Ausstellungsassistenz: Johanna Fiedler
Architektur & Interior Design: studio WG3
Landschaftsarchitektur: studio Boden
Ausstellungsgestaltung & Grafik: BUERO41A
Wiener Wall Street. Wiener Bank- und Börsebauten des 19. und 20. Jahrhunderts
Ingrid Holzschuh, Sabine Plakolm-Forsthuber (Hg.)
Im Zuge der Digitalisierung kam es in den letzten Jahrzehnten zu einem dramatischen "Bankensterben", weshalb die Gebäude des Wiener Bankenviertels anderen Nutzungen zugeführt wurden. Auch wenn die meisten dieser prächtigen Bauten mittlerweile ihre ursprüngliche Funktion verloren haben, sind sie durch ihre Monumentalität und ihre baukünstlerische Ausgestaltung in der Wiener Innenstadt sehr präsent.Dieser Architekturführer ist eine topografische und architekturhistorische Gesamtdokumentation der Bank- und Börsebauten der Inneren Stadt Wiens. Durch ihn wird die einzigartige Baugeschichte des Wiener Finanzviertels erstmals in einem größeren Zusammenhang vermittelt und damit die "Bankgeschichten" der repräsentativsten Gebäude der Inneren Stadt in Erinnerung behalten.- Zur Orientierung: Übersichtsplan auf der Klappeninnenseite- Architekturhistorische Einleitung- Detailplan des Bankenviertels der Inneren Stadt- Im Fokus: 20 Bank- und Börsebauten mit historischen und aktuellen Abbildungen- Blick ins Innere: Umfangreiches Bild- und Planmaterial.
ISBN 978-3-7065-6087-0
Studienverlag, 2022
BUCHPRÄSENTATION und DISKUSSION
Casa Calman und der Beton
am Samstag, den 26. November 2022, 20.00 Uhr
Ort: Raum der IG Architektur, Gumpendorferstraße 63b, 1060 Wien
Buchpräsentation und Diskussion mit
Ingrid Holzschuh und Harald R. Stühlinger (Autor und Herausgeber)
BUCHPRÄSENTATION
Pionierinnen der Wiener Architektur. Das Archiv der Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs
am Donnerstag, den 1. Dezember 2022, 19.00 Uhr
Begrüßung:
Maria Auböck (Präsidentin der ZV Österreich)
Zum Buch sprechen:
Ingrid Holzschuh und Sabine Plakolm-Forsthuber (Herausgeberinnen)
Mit den „Pionierinnen der Wiener Architektur“ erscheint das zweite Buch der Reihe „Das Archiv der Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs“, die 2019 mit der „BauKultur in Wien 1938–1959“ begann, mit dem Ziel die Geschichte des seit 1907 bestehenden Vereins der ZV Österreich mit Materialien aus dem Archiv zu dokumentieren. Die einzigartigen Quellen sind die Grundlage für die vorliegenden Forschungen, die nicht nur neue und wichtige Erkenntnisse für die Architekturgeschichte bringen sondern auch helfen Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen.
Teilnahme an der Posiumsdiskussion
Der Nationalsozialismus im Museum
Eine Runde von Expert:innen diskutiert, wie eine zeitgemäße Darstellung und Aufbereitung des Nationalsozialismus im Museum heute aussehen können.
MO | 21 11 2022 | 19:00 Uhr
Radiokultuhaus, Studio 3, Argentinierstraße
Eintritt: FREI
Anmeldung über das ORF RadioKulturhaus Kartenbüro
Die Möglichkeiten des Digitalen, die forschungsbedingte Erweiterung bekannter Narrative, das zunehmende Fehlen der Zeug:innen, eine Internationalisierung des Publikums: Die Vermittlung des Nationalsozialismus und des Holocaust befindet sich in einer Phase der Transformation. Wie können Menschen angesichts veränderter Wahrnehmungsgewohnheiten erreicht werden? Wie viel Sachlichkeit, wie viel Anschaulichkeit fordert das Thema? Welche Inhalte können dank laufender Forschungsarbeit zusätzlich eingebracht werden? Wie viel Gegenwartsbezug ist gefragt? Welche spannenden Museums- und Ausstellungsprojekte gibt es?
Es diskutieren:
Bettina Habsburg-Lothringen, Leiterin Museum für Geschichte, Universalmuseum Joanneum
Ingrid Holzschuh, Kunst- und Architekturhistorikerin, Kuratorin
Dirk Rupnow, Professor am Institut für Zeitgeschichte und dzt. Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät, Universität Innsbruck
Patrick Siegele, Geschäftsführer erinnern.at – das Holocaust-Education Institut des BMBWF
Moderation: Martin Haidinger
Vortrag
Ausgeblendet: Der Nationalsozialismus im Kanon der Moderne. Die Rolle von Josef Hoffmann und Oswald Haerdtl im ästhetischen Diskurs der NS-Zeit und deren Um/Neudeutung in der Zweiten Republik
im Rahmen des internationalen Symposiums
"Österreichische Identität und die Moderne / Die Moderne und österreichische Identität"
Ort: Universität für angewandte Kunst Wien, 17–18. November, 2022
Konzept und Organisation: Elana Shapira
Abt. Kulturwissenschaften, Institut für Kunstwissenschaften, Kunstpädagogik und Kunstvermittlung, Universität für angewandte Kunst Wien
Ausgezeichnet!
DAM Architectural Book Award 2022
EINES DER SCHÖNSTEN BÜCHER ÖSTERREICHS 2021
Auf Linie. NS-Kunstpolitik in Wien
Die Reichskammer der bildenden Künste Wien
Autorinnen: Ingrid Holzschuh, Sabine Plakolm-Forsthuber
Die Reichskammer der bildenden Künste war die mächtigste NS-Institution zur politischen Lenkung des Kunstgeschehens im Dritten Reich. Die wissenschaftliche Aufarbeitung der knapp 3.000 Mitgliederakten ermöglicht erstmals einen Einblick in die politischen Machtstrukturen, Abläufe, Netzwerke und die künstlerische Haltung des NS-Regimes in Wien. Ausgehend von der zunehmenden Faschisierung vor 1938 werden die Folgen der Gleichschaltung nach dem „Anschluss“ für Malerei, Bildhauerei, Kunstgewerbe, Grafik und Architektur in Wien thematisiert. Untersucht werden die Biografien der wichtigsten Akteur*innen der NS-Kunst, die auftraggebenden NS-Institutionen und die Propaganda-Ausstellungen. Ein kritischer Blick auf die Situation nach 1945 hinterfragt die künstlerischen und personellen Kontinuitäten.
Gestaltet von seite zwei
344 Seiten, mit farbigen Abbildungen
ISBN: 9783035624267 Deutsch
Birkhäuser Verlag
Moderation der ÖGFA Veranstaltung
"Bemerkungen zum ländlichen Wohnen urbaner Menschen"
Filmpremiere und Diskussion
13. Mai 2022, 19.00 Uhr
im Depot. Kunst und Diskussion, Breitegasse, Wien
Entstanden in einer Projekt-Kooperation zwischen ÖGFA und DOCOMOMO Austria, porträtiert der Film drei exemplarische Bauten im Nordburgenland durch den spezifischen Blick auf die hier geschaffenen ländlichen Wohnformen. Der Wandel der Jahreszeiten, das Erleben der „Natur“ sind präsent in den so unterschiedlichen Wohnhäusern aus den letzten 50 Jahren. Es sind konkrete Lebensräume, die dabei dennoch der utopischen Suche nach Einfachheit und Elementarität zu folgen scheinen. Es geht um einen Alltag als stilles Erlebnis, den eine Architektur dort zulässt, wo sie Hintergrund sein darf. Die Einstellungen der Kurzfilme schauen beim Wohnen zu, um die Magie des Ländlichen sichtbar zu machen – darin steckt auch ihre Kritik an der gegenwärtigen „Wohnkultur“.
Diskussion mit Elise Feiersinger, Johann Gallis, Albert Kirchengast, Emanuel Spurny
Moderation: Ingrid Holzschuh
Eine Veranstaltung der ÖGFA – Österreichische Gesellschaft für Architektur in Kooperation mit DOCOMOMO Austria.
Teilnahme am documenta Institut-Workshop "NS-Vergangenheiten und Kontinuitäten von Kunstinstitutionen"
Workshop mit Vortrag
vom 5. bis 6. Mai 2022 im documenta Institut, Kassel (D)
Gab es eine „Stunde Null“ in der Kunst? Eine intuitive Antwort auf diese Frage fällt negativ aus. Und doch betonen viele Kunstinstitutionen in der Praxis nach wie vor lieber die Neuanfänge in den Nachkriegsjahren und verweisen auf Bruchlinien anstatt etwa personelle oder strukturelle Kontinuitäten zu thematisieren.
Und selbst wenn es um „kontaminierte Ursprünge“ geht, werden diese Arbeiten selten in einen größeren Kontext eingeordnet oder wird ein Ansatz verfolgt, der auch jene langen Schatten in den Blick nimmt, die bis in die Gegenwart reichen: Viele der Akteur:innen wie Direktoren, Kunsthistoriker:innen, Kunsthändler:innen oder Mäzen:innen und Kulturpolitiker:innen kannten sich oft über lange, zäsurübergreifende Zeiträume. Sie waren gut vernetzt, beobachteten sich, tauschten sich aus, förderten oder verhinderten Karrieren und beeinflussten auf diese Weise institutionsübergreifende Entwicklungen.
Teilnehmer*innen:
Dr.in Nadine Bauer (Provenienzforscherin, Brücke-Museum Berlin/Kunsthalle Hamburg)
Prof. Heinz Bude (Soziologe, Universität Kassel, Gründungsdirektor documenta Institut)
Maurin Dietrich (Kuratorin, Direktorin Kunstverein München)
Eduard Freudmann (Künstler)
Gloria Hasnay (Kuratorin, Kunstverein München)
Prof.in Gabu Heindl (Architektin)
Dr.in Ingrid Holzschuh (Kunst- und Architekturhistorikerin)
Maria Neumann (Historikerin, documenta Institut)
Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber (Kunsthistorikerin)
Prof. Felix Vogel (Kunsthistoriker, Universität u. Kunsthochschule Kassel, documenta Institut)
Teilnahme an der Podiumsdiskussion "Architektur auf Linie:
biografische Verstrickungen in der NS-Zeit"
Podiumsdiskussion
6. April 2022, 18.30 Uhr
im Wien Museum MUSA, Felderstraße, Wien
Nach 1945 wollte auch in der Architektur niemand dabei gewesen sein – in den Biografien von Architekten und Architektinnen wurde die NS-Zeit entweder ganz ausgeklammert oder beschönigend umgeschrieben. Erst in den letzten Jahren rückten diese Jahre auch in Österreich verstärkt in den Fokus der Forschung, die mittlerweile umfangreiches „belastendes“ biografisches Material zutage gebracht hat. Das Thema erfordert große Sorgfalt in der Interpretation der historischen Fakten und wirft eine Reihe von Fragen auf: Wie sehr hängt die Beurteilung eines Werks von der Biografie seines*r Urhebers*in ab? Wie unterscheidet man zwischen überzeugtem politischem Akteur und bloßem Mitläufer? In welcher Weise profitierte man von der Nähe zur Macht? Welche Folgen hatte dies für die Karriere nach 1945? Und schließlich: Inwieweit muss die Geschichte der österreichischen Architektur der Nachkriegszeit durch das Schließen der biografischen Lücken einer Neubewertung unterzogen werden?
Mit: Heidemarie Uhl (Historikerin), Elisabeth Boeckl-Klamper (Historikerin), Ingrid Holzschuh (Kuratorin der Ausstellung „Auf Linie. NS-Kunstpolitik in Wien“), Andreas Nierhaus (Wien Museum)
Roland Rainer was one of the best-known architects and urban planners of post-war modernism in Austria. The Stadthalle in Vienna (1958), the Puchenau housing estate near Linz (1965-2000) and the ORF Centre in Vienna (1968-1974) are among his buildings. It is less well known that he went to Berlin as early as 1936, two years before Austria's "Anschluss" to the National Socialist German Reich in 1938, and placed himself in the service of the German Academy for Urban Development, Reich and Regional Planning (DASRL), which was practically and theoretically subordinate to Albert Speer, the General Building Inspector for the Reich capital. Consequently, he was integrated into the National Socialist system not only through his early membership in the NSDAP, but also through his practice, hardly just through opportunism. In fact, he already developed his central theories on urban planning and architecture in the early 1940s at the DASRL. During this period, he conceived and wrote, together with his colleagues Johannes Göderitz and Hubert Hofmann, the first version of "Die gegliederte und aufgelockerte Stadt", which was published in 1945 and became a standard work in German-speaking countries in its second version of 1957.
This writing contains something typical for its time: it criticises the modern, densely populated city, it pleads for a garden city model in which living, working, traffic and leisure are disentangled and people live "at ground level". Only in the first version is this living "folk-biologically" propagated as the right way of living. Racist dictions like this are no longer found in the second version of 1957. But has the concept changed significantly as a result?
The research project, a collaboration between the Academy of Fine Arts Vienna (where Rainer taught as a professor) and the Architekturzentrum Wien (where Rainer's estate is located), will be dedicated to investigating this question in two ways. On the one hand, Rainer's historical development as a modernist architect will be examined in more detail for the first time; this includes his time as a student at the Vienna University of Technology in the 1920s. On the other hand, a current reassessment of the "ambivalence of architectural modernism" itself will be possible via Rainer's concrete biography. Especially in the context of recent research on colonialism and racism in modern architecture, the question of the inherent biopolitics of garden city models can become substantial with the analysis of Rainer's work. To this end, the "articulated and loosened city" as described by Rainer will be sketched for the first time and compared with other urban planning models. In addition, the complete estate will be reviewed and evaluated, and further material on Rainer will be excavated and analysed in archives in Germany, Poland and the Czech Republic. In this way, Rainer's work is placed in a differentiated and well-founded context.
Roland Rainer was one of the best-known architects and urban planners of post-war modernism in Austria. The Stadthalle in Vienna (1958), the Puchenau housing estate near Linz (1965-2000) and the ORF Centre in Vienna (1968-1974) are among his buildings. It is less well known that he went to Berlin as early as 1936, two years before Austria's "Anschluss" to the National Socialist German Reich in 1938, and placed himself in the service of the German Academy for Urban Development, Reich and Regional Planning (DASRL), which was practically and theoretically subordinate to Albert Speer, the General Building Inspector for the Reich capital. Consequently, he was integrated into the National Socialist system not only through his early membership in the NSDAP, but also through his practice, hardly just through opportunism. In fact, he already developed his central theories on urban planning and architecture in the early 1940s at the DASRL. During this period, he conceived and wrote, together with his colleagues Johannes Göderitz and Hubert Hofmann, the first version of "Die gegliederte und aufgelockerte Stadt", which was published in 1945 and became a standard work in German-speaking countries in its second version of 1957.
This writing contains something typical for its time: it criticises the modern, densely populated city, it pleads for a garden city model in which living, working, traffic and leisure are disentangled and people live "at ground level". Only in the first version is this living "folk-biologically" propagated as the right way of living. Racist dictions like this are no longer found in the second version of 1957. But has the concept changed significantly as a result?
The research project, a collaboration between the Academy of Fine Arts Vienna (where Rainer taught as a professor) and the Architekturzentrum Wien (where Rainer's estate is located), will be dedicated to investigating this question in two ways. On the one hand, Rainer's historical development as a modernist architect will be examined in more detail for the first time; this includes his time as a student at the Vienna University of Technology in the 1920s. On the other hand, a current reassessment of the "ambivalence of architectural modernism" itself will be possible via Rainer's concrete biography. Especially in the context of recent research on colonialism and racism in modern architecture, the question of the inherent biopolitics of garden city models can become substantial with the analysis of Rainer's work. To this end, the "articulated and loosened city" as described by Rainer will be sketched for the first time and compared with other urban planning models. In addition, the complete estate will be reviewed and evaluated, and further material on Rainer will be excavated and analysed in archives in Germany, Poland and the Czech Republic. In this way, Rainer's work is placed in a differentiated and well-founded context.
Jubiläumsfonds project at the University of Vienna
(12/2020 – 11/2023)
research associate: Ingrid Holzschuh
Raphael Rosenberg (PI), Winfried Nerdinger, Timo Nüßlein
The project investigates Adolf Hitler's personal involvement in the architecture of National Socialism. His interest for and contribution to buildings exceeds by far examples of other historic rulers. He was on the one hand a builder launching big projects representing his dictatorship, commissioning architects and forcing – e. g. by decrees – their realisation; on the other hand an architect making own designs, giving his architects exact graphic and verbal specifications and often correcting their drafts with his own hand. Hitler's role as a builder has not yet been coherently investigated, his activities as an architect were not yet analysed.
This project contributes to better understanding the NS regime, as for Hitler architecture was an important instrument of representation and exercise of power. It is also important for the comprehension of Middle European architecture of the 1930s/1940s where Hitler’s involvement played an essential role.
We compile and analyse Hitler's statements on architecture in general and on specific building projects and approximately 260 architectural sketches by his hand. Half of them are yet unpublished. We prepare a critical catalogue of those sources and investigate:
1. Hitler's architectural perceptions and their changes from his youth in Linz and Vienna, to the years in Munich up until the end of WWII as architectural planning remained a privileged leisure activity for the dictator.
2. The cooperation between Hitler and “his” architects. Both in the development of the design for buildings and on the administrative level, where Hitler set the architects at the top of new authorities giving them immense power to realise their work within the existing cities.
3. The way Hitler understood and implemented the representative architecture as a political instrument for and carrier of NS ideology.
Funded by the Jubiläumsfonds of the Austrian National Bank (No. 18601).
Jubiläumsfonds project at the University of Vienna
(12/2020 – 11/2023)
research associate: Ingrid Holzschuh
Raphael Rosenberg (PI), Winfried Nerdinger, Timo Nüßlein
The project investigates Adolf Hitler's personal involvement in the architecture of National Socialism. His interest for and contribution to buildings exceeds by far examples of other historic rulers. He was on the one hand a builder launching big projects representing his dictatorship, commissioning architects and forcing – e. g. by decrees – their realisation; on the other hand an architect making own designs, giving his architects exact graphic and verbal specifications and often correcting their drafts with his own hand. Hitler's role as a builder has not yet been coherently investigated, his activities as an architect were not yet analysed.
This project contributes to better understanding the NS regime, as for Hitler architecture was an important instrument of representation and exercise of power. It is also important for the comprehension of Middle European architecture of the 1930s/1940s where Hitler’s involvement played an essential role.
We compile and analyse Hitler's statements on architecture in general and on specific building projects and approximately 260 architectural sketches by his hand. Half of them are yet unpublished. We prepare a critical catalogue of those sources and investigate:
1. Hitler's architectural perceptions and their changes from his youth in Linz and Vienna, to the years in Munich up until the end of WWII as architectural planning remained a privileged leisure activity for the dictator.
2. The cooperation between Hitler and “his” architects. Both in the development of the design for buildings and on the administrative level, where Hitler set the architects at the top of new authorities giving them immense power to realise their work within the existing cities.
3. The way Hitler understood and implemented the representative architecture as a political instrument for and carrier of NS ideology.
Funded by the Jubiläumsfonds of the Austrian National Bank (No. 18601).
Teilnahme an der Podiumsdiskussion (K)EIN BILD MACHEN?
Über das Ausstellen von NS-Kunst und -Propaganda
Podiumsdiskussion
am Freitag, 12. November 2021 um 16:00, im Museum Nordwestbahnhof
Die Ausstellung „Auf Linie“ im MUSA zur NS-Kunstpolitik und die Freiluft-Installation „Excavations from the darkest Past” als vorerst temporäres Erinnerungsmal an die anti-semitische Hassausstellung „Der ewige Jude“ am Nordwestbahnhof sind zwei aktuelle Beispiele, NS-Propaganda und -Kunst auszustellen und kritisch zu reflektieren.
Ausstellungsmacher*innen sind dabei mit der Frage konfrontiert, wie diese Themen sichtbar gemacht werden können, ohne ihre Inhalte zu reproduzieren – eine Frage, die sich angesichts Kontinuität prägender Gestalter und ihrer Bildsprache verkompliziert hat, die für die unterschiedlichsten politische Regime tätig waren: vom Roten Wien über den Ständestaat und den Nationalsozialismus bis zu den antifaschistischen Ausstellungen der jungen zweiten Republik.
Mit Rosemarie Burgstaller, Historikerin und Autorin der Publikation „Inszenierung des Hasses. Feindbildausstellungen im Nationalsozialismus“ (2021); Bernhard Hachleitner, Historiker und Kurator; Ingrid Holzschuh, Kunsthistorikerin, Co-Kuratorin der Ausstellung „Auf Linie. NS-Kunstpolitik in Wien. Die Reichskammer der bildenden Künste Wien“ im MUSA (2021); Heidrun-Ulrike Wenzel, Historikerin, Autorin von „Vergessen? Niemals!“ Die antifaschistische Ausstellung im Wiener Künstlerhaus 1946 (2018); Michael Zinganel, Architekt, Künstler und Kulturhistoriker, Co-Kurator des Museums Nordwestbahnhof und Co-Autor der Installation „Excavations from the darkest Past“ (2021)
Moderation: Susanne Wernsing, freie Ausstellungskuratorin u.a. der Ausstellung "Rassismus. Die Erfindung von Menschenrassen" im Deutschen Hygiene-Museum Dresden (2018)
Auf Linie. NS-Kunstpolitik in Wien
Foto: Christoph Panzer
14. Oktober 2021 bis 24. April 2022, im Wien Museum MUSA
Kuratorisches Konzept und Umsetzung gemeinsam mit Sabine Plakolm-Forsthuber
Nach dem „Anschluss“ Österreichs am 12. März 1938 wurden vom NS-Regime alle Kunstvereine zwangsweise aufgelöst. Ab nun übernahm die Reichskammer der bildenden Künste (RdbK) per Gesetz die Kontrolle über die Künstler*innen und das NS-Kunstgeschehen.
Die Mitgliedschaft war für alle Künstler*innen verpflichtend und Voraussetzung für die Berufsausübung. Personen jüdischer Herkunft, politisch Andersdenkenden und der künstlerischen Avantgarde blieb die Aufnahme verwehrt.
Von rund 3 000 Künstler*innen haben sich die Mitgliederakten der NS-Reichskammer erhalten, die erstmalig in einem größeren Kontext beforscht wurden. Das neue Quellenmaterial ermöglicht Einblicke in die politischen Machtstrukturen, Abläufe, Netzwerke und die künstlerische Haltung des NS-Regimes, der Akteur*innen sowie ihrer Kunstwerke.
Die neuen Ergebnisse werden in der Ausstellung Auf Linie. NS-Kunstpolitik in Wien präsentiert. Originalobjekte und Dokumente geben Aufschluss über das Werk der Künstler*innen sowie die politische Propagandakunst. Das Wiener Kulturamt als wichtiger Auftraggeber und Initiator für die NS-konforme Kunst wird ebenso vorgestellt wie die Elite der NS-Kunst, die „Gottbegnadeten“.
Ein Blick auf die Situation nach 1945 lässt künstlerische und personelle Kontinuitäten kritisch hinterfragen.
Eine Kooperation des Wien Museums mit der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs, Landesverband für Wien, Niederösterreich, Burgenland.
Ausstellungsgestaltung: koerdutech - Irina Koerd und Sanja Utech
Grafik: seite zwei
Ausstellungsrundgang
Ausstellungsrundgang "Auf Linie. NS-Kunstpolitik in Wien"
Teilnahme an der Podiumsdiskussion "Im Westen viel Neues"
Podiumsdiskussion
15. September 2021, 19:00 bis 21:00 Uhr, im Architekturzentrum Wien
An der Vorarlberger Baukunst herrscht ungebrochenes Interesse. Das demonstrieren zwei Publikationen, die heuer in Kooperationen des Az W mit dem vai und dem vorarlberg museum erschienen sind und im Rahmen eines inhaltlich verdichteten Abends präsentiert werden.
Die beiden Bücher „Rudolf Wäger. Baukünstler 1941–2019“ und „C4 Architekten – Fohn + Pfanner + Sillaber + Wengler“ schließen eine Lücke in der Aufarbeitung der österreichischen Architekturgeschichte, insbesondere der Vorarlberger Erfolgsgeschichte. Den im Rahmen unserer Vorarlberg-Ausstellung (2019/2020) angestoßenen Generationendialog inhaltlich weiterführend, diskutieren die Autorinnen gemeinsam mit dem Architekturkritiker und -publizisten Otto Kapfinger sowie dem Vorarlberger Architekten Matthias Hein die damalige Bedeutung der Baukünstler und deren Relevanz für eine heutige Generation.
Begrüßung:
Angelika Fitz, Direktorin Az W
Gäste:
Martina Pfeifer Steiner, Architekturpublizistin
Marina Hämmerle, Baukulturexpertin
Ingrid Holzschuh, Architekturhistorikerin
Otto Kapfinger, Architekt, Autor und Publizist
Matthias Hein, Architekt
Moderation:
Sonja Pisarik, Kuratorin Az W
Nachzuhören auf youtube: https://www.youtube.com/watch?v=DUW5hrXvXIA
Karl Sillaber und C4 Architekten
Neues Bauen in Vorarlberg und Tirol
1960-1979
Foto: Petra Rainer
03. Juli 2021 bis 09. Jänner 2022, im Vorarlberg Museum, Bregenz
Kuratorisches Konzept und Umsetzung
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe C4 Architekten – Max Fohn, Helmut Pfanner, Karl Sillaber und der Tiroler Friedrich Wengler – gelten als Pioniere des neuen Bauens. Ihr erstes Projekt, die Volksschule Nüziders (1960–63), ist ein Schlüsselwerk des modernen Schulbaus in Vorarlberg, auf das weitere Schulbauten folgten (Volksschule Hasenfeld/Lustenau, HAK Bregenz, Hauptschule Nenzing). Weniger bekannt sind die Ein- und Mehrfamilienwohnhäuser, Büro- und Gewerbegebäude sowie Frei- und Hallenbäder, die in der gemeinsamen Schaffensperiode von 1960 bis 1979 in Tirol und Vorarlberg entstanden. Sie alle sind wichtige Zeugen moderner Architektur und werden in der ersten monografischen Ausstellung über das Werk der C4 Architekten und im begleitenden Katalog präsentiert.
Ausstellungsgestaltung: Robert Rüf
Grafik: Larissa Cerny
Ungebautes Graz
Architektur für das 20. Jahrhundert
Foto: studio-itzo
18.07.2020 bis 31.01.2021 im GrazMuseum, Graz
Kuratorisches Konzept und Umsetzung
Die Ausstellung im GrazMuseum präsentiert eine Auswahl nicht realisierter Architektur des 20. Jahrhunderts in ihrem gesellschaftspolitischen Kontext. Planungen wie das Warenhochhaus Scheiner am Jakominiplatz (1929/30), die Gartenstadt Marienwiese (1947), das Trigonmuseum im Pfauengarten (1988-93) oder das Kunsthaus im Schloßberg (1997) sind in Graz beispielgebend für die immerwährende Debatte über die Vereinbarkeit moderner Baukultur mit der Bewahrung der historischen Altstadt.
Architektur ist Ausdruck eines Zeitgeistes und in der Demokratie oftmals Ausgangspunkt für die Frage: Moderne oder Tradition? Die Diskussion darüber prägt die Grazer Stadtgeschichte des 20. Jahrhunderts und die gebaute Architektur den Grazer Stadtraum bis heute. Ungebaute Projekte hingegen geraten in Vergessenheit. Wie würde der Grazer Stadtraum heute wohl aussehen, wenn die ungebaute Architektur realisiert worden wäre?
BauKultur in Wien 1938–1959.
Das Archiv der Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs (ZV)
Ingrid Holzschuh (Hg.), in Zusammenarbeit mit der ZV
Die Zentralvereinigung der ArchitektInnen (ZV) wurde 1907 gegründet. 1938 wurde der Verein aufgelöst und die Mitglieder selektiv in die NS-Reichskammer überführt, manche emigrierten. Nach Kriegsende schlossen sich ehemalige Mitglieder als Architektengruppe in der Berufsvereinigung der bildenden Künstler zusammen, die eine wichtige Rolle in der Entnazifizierung übernahm. Durch das Engagement in Sachen Baukultur gelang es der ZV in der Nachkriegszeit, wieder ihren Status als wichtigste Standesvertretung zu erreichen: 1957 wurden die Standesinteressen der Architektenkammer übertragen, 1959 wurde die ZV als Verein neu gegründet. Mit Hilfe des Wiener ZV-Archivs beleuchten Wissenschaftlerinnen erstmals den sensiblen Zeitraum von der Auflösung 1938 bis zur Neugründung der ZV als Verein 1959.
Mit Beiträgen von Maria Auböck, Ingrid Holzschuh, Gabriele Kaiser, Sabine Plakolm-Forsthuber, Monika Platzer, Ursula Prokop, Katharina Roithmeier
Gestaltet von seite zwei
Broschur
2018. 200 Seiten, mit farbigen Abbildungen
ISBN 978-3-0356-1795-5 Deutsch
Birkhäuser Verlag
Soziales Bauen im Roten Wien 1919 – 1934
Lehrveranstaltung Seminar Kunstgeschichte SS 2017, Universität Wien
In Zusammenarbeit mit Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
Architektur unterm Hakenkreuz
Lehrveranstaltung Seminar Kunstgeschichte SS 2017, Universität Wien. In Zusammenarbeit mit Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
„Wien. Die Perle des Reiches“
Planen für Hitler
19. März bis 17. August 2015, im Architekturzentrum Wien (Az W)
Die erfolgreichste Ausstellung des AzWs!
Erstmals wird in einer umfassenden Ausstellung das breite Spektrum des Wiener Baugeschehens während des Nationalsozialismus im Architekturzentrum Wien gezeigt. Die Bau- und Planungstätigkeit im Dritten Reich am Beispiel Wiens veranschaulicht die weitreichenden Zusammenhänge und Verflechtungen der NS-Ziele - Architektur wird für eine aggressive Expansionspolitik des NS-Regimes instrumentalisiert, Städtebau und Raumplanung werden zum Machtinstrument für eine nationalsozialistische Bevölkerungspolitik. Dem paradoxerweise weit verbreiteten Mythos, Wien würde nur eine untergeordnete Rolle im Planungsgeschehen des Dritten Reiches spielen, wird in der Ausstellung nachgespürt. Mit der Schaffung von Groß-Wien steigt die Donaumetropole nach Berlin zur zweitgrößten Stadt des Reiches auf. Infrastruktur-, Industrie- und Bebauungskonzepte bezeugen die mächtige Funktion Wiens als Drehscheibe und Transitraum von und nach Südosteuropa. Noch nie öffentlich gezeigtes Material, wie z.B. Pläne, Fotografien und Schriftstücke, wird in der Ausstellung präsentiert.
Kuratorinnen der Ausstellung:
Ingrid Holzschuh, Architekturhistorikerin
Monika Platzer, Kuratorin Az W Sammlung
Architektuzentrum Wien (Az W)
Video zur Ausstellung
"Wien. Die Perle des Reiches" Planen für Hitler
Adelheid Gnaiger (1916 – 1991).
Die erste Architektin Vorarlbergs
Mit Fotos von Petra Rainer
Im Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck,in Kooperation mit
dem Vorarlberg Museum
10. März 2016 bis 13. Mai 2016
Die bereits im Kunstpalais Liechtenstein in Feldkirch und im Frauenmuseum in Hittisau erfolgreich präsentierte Ausstellung gibt mit einer Vielzahl an Originalobjekten aus dem Nachlass von Adelheid Gnaiger - wie Architektur-zeichnungen, Fotos und Dokumente - Einblick in ihr architektonisches Werk. Mit der Präsentation der Projekte wird ein umfassendes Bild der kaum bekannten Nachkriegsarchitektur Vorarlbergs nachgezeichnet, wobei verschiedene Beispiele von bereits sanierten Gebäuden die Aktualität des Themas im Zusammenhang mit der Denkmalpflege und im Umgang mit historischer Bausubstanz zeigen.
Ein Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung im Archiv für Baukunst Innsbruck.
Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck
aut. architektur und tirol
Stiftung Theresianische Akademie
300 Jahre Bau- und Schulgeschichte
Kuratorisches Konzept und Umsetzung
im Auftrag der Stiftung Theresianische Akademie
ab September 2018
Im Schulalltag der 1746 gegründeten Theresianischen Akademie spiegelt sich nicht nur die politische Geschichte Österreichs wider, sondern vor allem die gesellschafts- und bildungshistorischen Entwicklungen der letzten drei Jahrhunderte. Stifterin Kaiserin Maria Theresia legte den Grundstein für die "Ritterakademie" und mit der Überlassung der ehemaligen kaiserlichen Sommerresidenz, der "Favorita", beginnt die Baugeschichte des Theresianums, die bis in die Gegenwart reicht.
Eine Ausstellung in den Gängen des Theresianums.
Gestaltung: orange moon
Roland Rainer. (Un)Umstritten
Neue Erkenntnisse zum Werk (1936-1963)
20.10. bis 07.01.2019, im Architekturzentrum Wien (Az W)
Kuratorisches Konzept und Umsetzung
gemeinsam mit: Monika Platzer und Waltraud Indrist
Spätestens seit der von der Stadt Wien in Auftrag gegebenen Studie über personenbezogene Strassennamen, worin der Roland-Rainer-Platz als "Fall mit Diskussionsbedarf" eingestuft wurde, traten Fragen zu den biografischen Selbstauslassungen des Architekten in Bezug zur NS-Zeit auf.
Roland Rainer (1910-2004) zählt zu den bedeutendsten österreichischen Architekt*innen des 20. Jahrhunderts. Seine Bauten sind Identitätsträger für ein modernes und demokratisches Österreich. Rainers Siedlungskonzept für die gegliederte und aufgelockerte Stadt, in Ansätzen realisiert am Mauerberg in Wien (1962-1963) und in Puchenau bei Linz (ab 1963), gilt bis heute als wichtiges Modell für den verdichteten Wohnbau. In der NS-Zeit eignete sich Rainer in der Deutschen Akademie für Städtebau, Reichs- und Landesplanung das Wissen der städtebaulichen Grundlagenforschung an, das ihm nach 1945 als Basis für eine Reihe von theoretischen Publikationen diente. Die Kontinuität der Konzepte im Werk Rainers und seine berufliche Karriere verweisen auf seine Anpassungsfähigkeit an die verschiedenen politischen Systeme. In Publikationen und Texten von und über Rainer wurde bisher die NS-Zeit aber ausgeklammert.
Die Übernahme des Nachlasses in die Sammlung des Az W 2015 gab Anlass, sein Oeuvre und seine Biografie neu zu befragen. Im SammlungsLab #3 werden nun in Kooperation mit der Akademie der bildenden Künste Wien die ersten Ergebnisse einer im In- und Ausland erfolgten umfassenden Archivrecherche präsentiert und zur Diskussion gestellt.
GeschichtenOrt Hofburg
20 Installationen - 1 öffentlicher Raum
30. Juni bis 26. Oktober 2016
Kuratiert von Ingrid Holzschuh und Maria Welzig
Die Ausstellung "GeschichtenOrt Hofburg" will den Stadtraum vom Josefsplatz bis zum Museumsquartier neu ins allgemeine Interesse rufen: als kulturelles und geschichtliches Zentrum dieses Landes, wo Historisches auf Zeitgenössisches trifft, wo nicht nur Herrschaftsgeschichte, sondern auch die Geschichte von Demokratie- und Emanzipationsbewegungen geschrieben wurde; als Ort europäischer Politik, aber auch als Ort urbanen Alltags- und Freizeitlebens.
20 Installationen beleuchten jeweils ein bezeichnendes Ereignis im Hofburg-Areal und eröffnen Einblicke in die politische und kulturelle Geschichte dieser "Stadt in der Stadt". Die Gestaltung lädt dazu ein, in die Geschichte/n spielerisch einzutauchen und sie sich zu eigen zu machen.
30. April bis 30. Oktober 2016
im Salzburg Museum, Neue Residenz
Vision und Wirklichkeit
zur Architekturgeschichte der Salzburger Festspielhäuser
Kuratiert von Ingrid Holzschuh und Peter Husty (Salzburg Museum)
Über siebzig Jahre erstrecken sich die Visionen eines Festspielhauses für Salzburg. Sie sind nicht nur Spiegel der Geschichte der Salzburger Festspiel-Gemeinde, sondern auch gesellschaftspolitischer Entwicklungen. Von all diesen Projekten geblieben sind in Salzburg zwei Grundsteine, der eine im Schloßpark Hellbrunn (1921 Projekt Hans Poelzig) und der andere am Rosenhügel im Mirabellgarten (1950 Projekt Clemens Holzmeister), die von manchen als Zeugnis des Scheiterns verstanden werden. Für andere wiederum sind es Spuren eines notwendig stattgefundenen Prozesses, der in den heutigen Bauten der Festspiele seinen vollendeten Ausdruck findet.
KünstlerInnen im Nationalsozialismus. Auslöschung. Gleichschaltung. Kontrolle
Forschungsprojekt zur Reichskammer der bildenden Künste (Wien)
gemeinsam mit Ao.Univ.Prof.in Dr.in phil. Sabine Plakolm
Architekt Roland Rainer. Kritische Aufarbeitung von Person und Werk im zeit- und architekturhistorischen Kontext
in Kooperation mit dem Architekturzentrum Wien (Az W), Wien
Architektinnen und Architekten in Wien 1938 bis 1945 und die Rolle der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs zwischen 1938 und 1947
in Kooperation mit der Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs (ZV), Wien
Architekt Willi F. Ramersdorfer (1922-2010)
Wissenschaftliche Aufarbeitung des Nachlasses von Willi F. Ramersdorfer, ein Pionier der Vorarlberger Nachkriegsmoderne.
Archiv der Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs (ZV)
Bestandsaufnhame des Archivs der ZV Österreichs sowie des Landesverbandes Wien, Nö, Bgld
Die Wiener Hofburg. Forschungen zur Bau- und Funktionsgeschichte
Die Stadt Salzburg setzt sich in einem groß angelegten Projekt mit ihrer Geschichte in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft auseinander. Unter Projektleitung des Hauses der Stadtgeschichte werden in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Geschichte der Universität Salzburg Entwicklung, Entfaltung und Nachwirkung des Nationalsozialismus in der Stadt Salzburg untersucht.
Adelheid Gnaiger (1916-1991). Die erste Architektin Vorarlbergs
Mit Fotos von Petra Rainer
13. November 2014 bis 25. Jänner 2015, im Palais Liechtenstein, Feldkirch
Die Ausstellung im Palais Liechtenstein versteht sich als ein weiterführendes Präsentationsformat der im März 2014 erschienenen Publikation "ADELHEID GNAIGER (1916-1991). DIE ERSTE ARCHITEKTIN VORARLBERGS" (Hrsg. Ingrid Holzschuh) in die Ausstellungsräume des Palais Liechtenstein in Feldkirch. Originalobjekte aus dem Nachlass von Adelheid Gnaiger, wie Architektur-zeichnungen, Fotos und Dokumente, geben Einblick in ihr architektonisches Werk. Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf Adelheid Gnaigers architektur-historische und gesellschaftspolitische Rolle als Vorreiterin für weitere Generationen von Architektinnen in Vorarlberg gelegt. Mit der Präsentation der Projekte wird ein umfassendes Bild der kaum bekannten Nachkriegsarchitektur Vorarlbergs nachgezeichnet und damit eine Sensibilisierung für diese Gebäude erreicht. Die Beispiele von bereits sanierten Gebäuden wie das Rathaus in Lustenau oder die Sparkasse in Feldkirch zeigen die Aktualität des Themas im Zusammenhang mit der Denkmalpflege und im Umgang mit historischer Bausubstanz.
Petra Rainer hat 2013 die noch vorhandenen Gebäude Adelheid Gnaigers dokumentiert. Die dabei entstandenen sensiblen Fotografien begleiten durch die Ausstellung.
Adelheid Gnaiger (1916-1991). Die erste Architektin Vorarlbergs
Ausstellung on Tour: im Frauenmuseum Hittisau
19. April bis 31. Mai 2015
Eröffnung: Samstag 18. April 2015, 17.00 Uhr
Das Frauenmuseum Hittisau zeigt Frauengeschichte und Frauenkultur. Als erste Architektin Vorarlbergs hat Adelheid Gnaiger (1916-1991) das Architekturgeschehen in Vorarlberg wesentlich mitgestaltet. Mit ihrer Arbeit wurde ihr in einer von Männern dominierten Berufswelt fachlicher Respekt und große Anerkennung zuteil. Ihre Architektursprache bewegt sich zwischen Moderne und Tradition, in ihren Planungen spiegelt sich der Schwerpunkt des Baugeschehens der Aufbaujahre wider. Banken, Schulen, öffentliche Verwaltungsbauten sowie Einfamilienhäuser, heute meist überformt, gefährdet oder abgerissen, prägen das architektonische Werk der Architektin. Adelheid Gnaiger war eine Pionierin der Vorarlberger Architektur und eine wichtige Wegbereiterin, der es gelang, das zeitgenössische Rollenbild der Frau zu durchbrechen und die Doppelbelastung von Beruf und Familie erfolgreich zu bewältigen.
Frauenmuseum Hittisau
Interview Birkhäuser Verlag C4 Architekten
Interview zur Ausstellung Karl Sillaber und C4 Architekten
Neues Bauen in Vorarlberg und Tirol 1960-1979
in Kooperation mit rapp&wimberger, Dr. Christian Rapp, Kultur- und Medienprojekte
im Auftrag der Marktgemeinde Michelhausen
Eröffnung: 2013
Projektpartner: Ernst Bruckmüller, Philipp Dittinger
Gestaltung: planet architects
Grafik: Eva Eisner
Vortrag
Baukultur im Spiegel der Gesellschaft 1938-1959
Im Fokus: Der Berufsstand der ArchitektInnen und ihre Interessensgemeinschaft, die Zentralvereinigung der ArchitektInnen Österreichs (ZV)
am Mittwoch, den 28.11.2018, 19.00 Uhr
im Architekturzentrum Wien (Az W), Podium
SE Seminar: Sakralbau in Österreich nach dem Zweiten Vatikanum
Kunstgeschichte (nst./zeu.K.), WS 2018/19
gemeinsam mit Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Institut für Kunstgeschichte an der Universität Wien
Inhalt:
Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) wurde auch die katholische Kirche vom Geist des Aufbruchs der 1960er Jahre ergriffen und es bildete sich eine liturgische Bewegung mit neuem geistigen Hintergrund. Die Kirche wurde nicht mehr als Denkmal von Macht begriffen, sondern als Raum für die Gemeinde. Die neu errichteten Kirchen vereinigten zeitgenössische ästhetische Vorstellungen mit bahnbrechenden theologischen Neuerungen. Die durch das Zweite Vatikanum veränderten pastoralen Leitlinien der katholischen Kirche schufen neue Voraussetzungen und eröffneten ein Experimentierfeld für den Kirchenbau der Moderne, die sich sowohl in neuen räumlichen Lösungen als auch in neuen Konstruktionsformen und Materialien abzeichneten. Die nach dem Zweiten Weltkrieg steigende Zahl der Gläubigen löste in der Nachkriegszeit einen regelrechten Bauboom aus, der sich in einer unglaublichen Vielzahl und Vielfalt von neuen Kirchenbauten widerspiegelt. Diese Entwicklung hat den sakralen Raum des 20. Jahrhunderts nachhaltig geprägt und noch heute wirken ihre schlichten Räume und Baumaterialien radikal.
Ziel:
Im Seminar wollen wir anhand von ausgewählten Sakralbauten aus ganz Österreich der Frage nachgehen, wie sich diese Bauaufgabe in der Nachkriegszeit entwickelte und wie die ArchitektInnen auf die neuen Voraussetzungen, die durch das Zweite Vatikanum geschaffen wurden, in ihren Bauten reagierten bzw. welche architektonischen Lösungen gefunden wurden. Ebenso soll die Auswirkung dieser Entwicklung auf den weiteren Kirchenbau im Speziellen und der Architektur im Allgemeinen untersucht werden. Auch die Frage nach dem Umgang mit diesem bauhistorischen Erbe soll Berücksichtigung finden und damit die aktuellen Themen der Denkmalpflege und Umnutzung miteinbezogen werden.
Methode:
Neben inhaltlichen Einführungen und fachspezifischen Vorträgen wollen wir möglichst viele Kirchen vor Ort besichtigen und analysieren. Im Rahmen dieser kleineren Exkursionen sind von den Studierenden kurze Referate zu präsentieren. Alle anderen halten ihre Referate im Seminarraum, wo wir auch genügend Zeit für Diskussionen einplanen.
SE Seminar: "Die Wiener Wall Street." - Wiener Bank- und Börsebauten des 19. u. 20. Jhs.
Seminar Kunstgeschichte (nst./zeu.K.), SS 2019
In Zusammenarbeit mit Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Institut für Kunstgeschichte an der Universität Wien
Inhalt
Ab der 2. Hälfte des 19. Jhdts. entstanden in der Wiener Innerstadt zahlreiche monumentale Bank- und Börsegebäude, die im Bankenviertel rund um die Herrengasse (Standort der 1. Österreichischen Nationalbank ab 1819), Freyung, Renngasse und Am Hof in der Innenstadt neu errichtet wurden. Um die Jahrhundertwende rückten die Banken in die repräsentative Zone der Ringstraße sowie in ihre unmittelbare Nähe (Börse, Postsparkasse, Wiener Bankverein/Schottenring, Österr. Nationalbank etc.). Die von prominenten Architekten wie Heinrich Ferstel, Emil Förster, Theophil Hansen, Otto Wagner, Ernst Gotthilf-Miskolczy/Alexander Neumann, Leopold Bauer u.a. geplanten prunkvollen Bankgebäude sollten dem Kunden durch ihre Architektursprache, Materialität sowie dem Einsatz moderner Technik ein Gefühl von Sicherheit, Beständigkeit sowie Solidität vermitteln. In nur wenigen Jahrzehnten entstand in der Wiener Innenstadt ein Finanzzentrum, eine „Wiener Wall Street“, deren Bauten zu den repräsentativsten der Jahrhundertwende zählen.
Im Seminar wird die sozialökonomische Rolle des Bankenwesens in historischer wie kultureller Hinsicht thematisiert. Der Bautypus „Bank“ entwickelte sich seit dem 18. Jhdt. und erfuhr im 19. Jhdt. eine Hochblüte, wobei die bauhistorischen Vorbilder bis in die Antike (Schatzhäuser) zurückreichen. Der Blick in die Geschichte zeigt, dass das neuzeitliche Bankenwesen seinen Ursprung in Italien der Renaissance hat. In der Architektur findet sich dieser Bezug in der Ausgestaltung der Gebäude, die oftmals auf das Formenrepertoire des italienischen Palastbaus zurückgreifen.
Im Zuge der Digitalisierung kam es in den letzten Jahrzehnten zu einem dramatischen „Bankensterben“ und unzählige Filialen wurden geschlossen. Im Zeitalter des Online-Bankings stellt sich immer mehr die Frage, ob es diesen Bautypus heutzutage überhaupt noch braucht. Die großen Banken verkaufen ihre innerstädtischen Standorte und errichten in den Stadterweiterungsgebieten ihre neuen Firmensitze. Es sind große Verwaltungs- und Bürokomplexe, die sich von den traditionellen Repräsentationsgebäuden unterscheiden und eine neue „zeitgemäße“ Sprache gefunden haben (Erste Group Zentrale Hauptbahnhof 2016, Architekten Henke und Schreieck; Bank Austria Filiale/Austria-Campus Nordbahnhof Soyka / Silber / Soyka Architekten, ab 2015-18 etc.).
Ziel
Im Seminar wollen wir uns mit dem Bautypus und der Architektursprache der Bank- und Börsegebäude des 19. und 20. Jhdts. in Wien sowie ihrem Bauprogramm befassen. Aktuell wird der reiche Bestand an repräsentativen Bankgebäuden in der Innenstadt anderen Funktionen zugeführt. Die neuen Nutzungen, meist unter Einbeziehung des Bundesdenkmalamts, reichen von Kulturbauten bis zum Hotel, Wohnungen, Büros, Wettbüros, Supermärkten, Shops etc. Diese Verwertungen sollen kritisch hinterfragt werden.
Methode
Neben einer inhaltlichen Einführung werden wir auch ExpertInnen der Bankenarchitektur zu einem Vortrag einladen und einige Banken vor Ort besichtigen. Im Rahmen dieser kleineren Exkursionen sind von den Studierenden kurze Referate (incl. Handouts) zu präsentieren. Alle anderen halten ihre Referate im Seminarraum, wo wir auch genügend Zeit für Diskussionen einplanen. Im Juni finden die längeren Abschlussreferate statt.
SE Seminar: Bäderarchitektur in Österreich im 20. Jahrhundert
Wahlseminar Kunstgeschichte, SS 2019
gemeinsam mit Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Institut für Kunstgeschichte an der Technische Universität Wien
Inhalt:
Im Seminar wollen wir uns auch mit den Kur- und Thermalbädern in den Kurorten im Süden von Wien (Baden, 1926; Bad-Fischau 1925-28) sowie mit den Strom- und Flussbädern entlang der Donau (Klosterneuburg, Kritzendorf) und des Kamp befassen, die eng mit dem Aufkommen der Sommerfrische verbunden sind. Die neu entdeckte und wachsende Freizeitkultur führte zum Bau zahlreicher Strandbäder an den österreichischen Seen, die mit interessanten hölzernen Badeanlagen ausgestattet wurden, wie z.B. in Pörtschach (1894), in Klagenfurt (1927) oder in Gmunden (1927).
Einen Auftrieb erfuhr die Badekultur im Roten Wien während der Zwischenkriegszeit, wo neben den Kinderfreibädern in den Arbeitsbezirken auch große Freibäder (Wien, Kongressbad, 1928) oder Hallenbäder (Wien, Amalienbad, 1923-26) errichtet wurden. Die modernen Anlagen hatten nun auch dem aufkommenden „Schwimmsport“ mit entsprechend langen Becken und Sprungtürmen Genüge zu leisten und wurden zu beliebten Verweilorten einer sinnvollen Freizeitgestaltung und der Regeneration.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Bau von Schwimm- und Freibädern ein zentrales Thema des Wiederaufbaus. Das zeigt sich z.B. in dem kurz nach Kriegsende ausgeschriebenen Wettbewerb zur Wiedererrichtung des Gänsehäufels (1947-59), aber auch in der Errichtung von zahlreichen Hallenbädern in Österreich (Wien, Theresienbad, 1952; Stadionbad Kapfenberg, 1952) oder dem Wiener Stadthallenbad (1974).
Spannende Innovationen wie die Felsentherme in Bad Gastein (1968) sollen ebenso thematisiert werden wie die vielen Schwimmhallen des Bäderexperten Friedrich Florian Grünberger, der ab den 1960er Jahren für Wien ein einheitliches Bäderkonzept entwickelte. Aber auch zeitgenössische Beispiele der Thermenarchitektur in Österreich, die im Gegensatz zu den schlichten verkachelten Badehallen auf eine Erlebnisarchitektur setzen wie z.B. in St. Anton, arlberg.well.com (1999-2001), die Therme Bad Gleichenberg (2005-08) oder die Therme Wien (2003-10) werden analysiert.
Ziel des Wahlseminars ist es, einen Überblick über die bautyplogische und architekturhistorische Entwicklung der österreichischen Bäderarchitektur des 20. Jahrhunderts zu vermitteln. Am Beispiel eines Gebäudes soll jede/r TeilnehmerIn lernen, die Baugeschichte zu erforschen, die Typologie des jeweiligen Bades zu erfassen, sich Gedanken zur Materialität, Konstruktion und Ausstattung der jeweiligen Anlage zu machen und diese mit den architekturhistorisch korrekten Begriffen zu beschreiben.
SE Seminar: Bäderarchitektur in Österreich im 19. und 20. Jahrhundert
Wahlseminar Kunstgeschichte, SS 2023
gemeinsam mit Ao.Univ.Prof.in Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Institut für Kunstgeschichte an der Universität Wien
Inhalt:
Das Baden ausschließlich zum Vergnügen hat eine relativ junge Geschichte. Der Ursprung der neuzeitlichen Badearchitektur ist einerseits eng mit der Geschichte der Hygiene und Medizin, andererseits mit dem Militär verbunden. Im 19. Jahrhundert erkannte man, dass das regelmäßige Baden die Ausbreitung ansteckender Krankheiten unterbindet, weshalb in den Städten die ersten Volksbäder und Badeschiffe entstanden. In den Militärschwimmschulen wurde den Soldaten Schwimmunterricht erteilt. Der gesundheitliche Aspekt führte ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zur Errichtung erster Schwimmhallen.
Im Seminar wollen wir uns auch mit den Strom- und Flussbädern entlang der Donau oder am Kamp sowie mit den Kur- und Thermalbädern in den Kurorten im Süden von Wien befassen, die eng mit dem Aufkommen der Sommerfrische verbunden sind. Die Aktualität des Themas zeigt sich auch darin, dass die Stadt Baden 2021 als eine von 11 Kurstädten in sieben europäischen Ländern unter dem Titel „The Great Spa Towns of Europe“ als transnationale, serielle Welterbestätte in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde.
Die neu entdeckte und wachsende Freizeitkultur führte zum Bau zahlreicher Strandbäder an den österreichischen Seen, die mit interessanten hölzernen Badeanlagen ausgestattet wurden.
Einen Auftrieb erfuhr die Badekultur im Roten Wien während der Zwischenkriegszeit, wo neben den Kinderfreibädern in den Arbeiterbezirken auch große Freibäder oder Hallenbäder errichtet wurden. Die modernen Anlagen hatten nun auch dem aufkommenden „Schwimmsport“ mit entsprechend langen Becken und Sprungtürmen Genüge zu leisten und wurden zu beliebten Verweilorten einer sinnvollen Freizeitgestaltung und der Regeneration.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Bau von Schwimm- und Freibädern ein zentrales Thema des Wiederaufbaus. Das zeigt sich z.B. in dem kurz nach Kriegsende ausgeschriebenen Wettbewerb zur Wiedererrichtung des Gänsehäufels (1947-59), aber auch in der Errichtung von zahlreichen Hallenbädern in Österreich. Spannende Innovationen wie die Felsentherme in Bad Gastein (1968) sollen ebenso thematisiert werden wie die vielen Schwimmhallen des Bäderexperten Friedrich Florian Grünberger, der ab den 1960er Jahren für Wien ein einheitliches Bäderkonzept entwickelte. Dieses Konzept wirkte bis in die 1970er Jahre nach.
Ziel des Seminars ist es, die architekturhistorische und gesellschaftspolitische Bedeutung der Bäder Österreichs im 19. und 20. Jahrhundert zu erforschen, die unterschiedlichen Typologien der Bäderarchitektur zu erfassen und innerhalb der österreichischen sowie der internationalen Architekturgeschichte zu kontextualisieren.
Vortrag
Fallbeispiele der Österreichischen Nachkriegsarchitektur
Freitag, den 22. Juni 2018, 9.30 Uhr
anlässlich des 9. Internationalen ISG-Symposium vom 21. bis 23. Juni 2018
NEW HERITAGE: EIN GENERATIONENVERTRAG?
im Bernhardisaal, Albrechtgasse 6A, 8010 Graz
Veranstalter: Internationales Städteforum in Graz gemeinsam mit der Stadt Graz
Vortrag
Architekt Willi F. Ramersdorfer und seine Projekte in Dornbirn
2. Mai 2018, 19.30 Uhr
im Gasthaus Vorarlbergerhof, Viehmarktstrasse 3, 6850 Dornbirn
Veranstalter: Dornbirner Gechichtswerkstatt und Stadtarchiv Dornbirn
Vortrag
1938−1945. Hitlers Pläne für die Neugestaltung der Stadt Wien
12. April 2018, 18.00 Uhr
an der TU-Wien, HS 7, Karlsplatz 13, 1040 Wien
Veranstalter: Österreichische Gesellschaft für Denkmal− und Ortsbildpflege.
In Kooperation mit dem IVA − Institut für Vergleichende Architekturforschung, das Fachgebiet Baugeschichte und Bauforchung der Technischen Universität Wien
Vortrag
Karikatur oder politische Propaganda?
Die Ausgestaltung der "Gschnasfeste" im Wiener Künstlerhaus, 1933 und 1939
23. bis 25. März 2018, in Irsee (D)
Anlässlich der 6. Frühjahrsakademie des Kunsthistorischen Forums Irsee
Thema: Künstlerfeste in Zünften, Akademien und informellen Kreisen
Veranstalter: Kunsthistorische Forum Irsee und Schwabenakademie Irsee
SE Seminar: Otto Wagner (1841−1918). Der "Stararchitekt" der Wiener Moderne
Wahlseminar Kunstgeschichte, SS 2018
gemeinsam mit Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Institut für Kunstgeschichte an der Technische Universität Wien
2018 wird der wichtigsten Vertreter der Wiener Moderne gedacht. Vor 100 Jahren starben Gustav Klimt, Egon Schiele, Kolo Moser und Otto Wagner. Wagner ist der bedeutendste Architekt um 1900, dessen konsequente, aus der Funktion und Konstruktion heraus entwickelte und an den modernsten zeitgenössischen Materialien orientierte Formensprache einen radikalen Schnitt mit der Architektur des Historismus vollzog.
Das Seminar soll Studierenden die Möglichkeit geben, sich intensiv mit dem Werk Otto Wagners auseinanderzusetzen, der die Entwicklung Wiens zur modernen Metropole nachhaltig bestimmt hat. Neben berühmten Einzelbauten wie der Postsparkasse (1903–12), der Kirche am Steinhof (1902–07) oder seinen Villen und Wohnhäusern (wie z.B. das „Majolikahaus“ von 1898) sind vor allem seine städtebaulichen Konzepte und Verkehrsbauten in unserer Stadt nach wie vor präsent (Donaukanalbauten, Stadtbahn). Im Rahmen kleiner Exkursionen wollen wir uns Wagners Architektur vor Ort ansehen und auch gemeinsam die Otto Wagner Ausstellung im Wien Museum (ab 15. 3. 2018) besuchen. Durch eine weitere Ausstellung im Hofmobiliendepot haben wir zudem die Möglichkeit, anhand von Originalmöbeln Wagners eine Vorstellung seines Möbeldesigns und seiner Innenraumkonzepte zu bekommen. (Wagner, Hoffmann, Loos und das Möbeldesign der Wiener Moderne. Künstler, Auftraggeber, Produzenten, ab 21. 3. 2018)
Im Seminar wollen wir die Fragen, was unter der Modernität Otto Wagners zu verstehen ist und inwiefern seine Architektur und seine theoretischen Schriften ein Zukunftskonzept für die nachfolgenden Architekten bereit hielt, diskutieren. Da Wagner zudem ein bedeutender Lehrer an der Akademie der bildenden Künste war (1894–1912) und ganze Architektengenerationen prägte, sollen auch seine Schüler, die sogenannte „Wagner-Schule“, besprochen werden. 1918 war eben nicht nur das Todesjahr prominenter Künstler, sondern es ist auch das Gründungsjahr der 1. Republik, in der die Wagner-Schüler in Wien zahlreiche, einer sozialen Ästhetik verpflichteten Bauaufgaben realisierten (z.B. Gemeindebauten) und Wagners Ideen in die Länder der ehem. Monarchie und ganz Europa trugen.
SE Seminar: Architektur der Nachkriegsmoderne in Wien
Kunstgeschichte (nst./zeu.K.), WS 2017/18
gemeinsam mit Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien
Inhalt:
Das Seminar befasst sich mit den spezifischen historischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen im Wien der Nachkriegszeit (Kalter Krieg) und mit dem identitätsstiftenden Bekenntnis zum Neuaufbau der Stadt. Das zu thematisieren ist deshalb von Bedeutung, da der Architekturdiskurs zur Nachkriegsmoderne im Allgemeinen und – im Speziellen in Wien – in den letzten Jahren sehr kontrovers geführt wurde und wird. Die unterschiedlichen Positionierungen bewegen sich auf der einen Seite zwischen großer Wertschätzung der Bauten der fünfziger und sechziger Jahre, was sich beispielsweise in dem Aussprechen von Unterschutzstellungen oder behutsamen Sanierungen zeigt (Strandbad Gänsehäufel 1948-50, Böhlerhaus 1956-58, ehem. 20er Haus 1958/jetzt 21er Haus, Opernpassage 1955, Sitzungssaal Parlament 1955/56, ehem. Hoffmann-La Roche-Gebäude 1959-62/jetzt Hotel Daniel, ehem. Seerestaurant im Donaupark 1964/jetzt Korea Kulturhaus, Wiener Stadthalle 1958, Wohn- und Geschäftshaus Veitscher Magnesitwerke 1952-54/jetzt Hotel Grand Ferdinand etc.). Auf der anderen Seite wird der radikale Abriss der bisweilen als „hässlich“ oder „minderwertig“ klassifizierten Bauten der Nachkriegszeit gefordert und vollzogen (Südbahnhof 1955-61, Bundesländer-Versicherung am Donaukanal 1959-62, Afritschheim 1965, Hotel Intercontinental 1964). Die Themen befassen sich mit verschiedenen Bautypologien wie Verwaltungsgebäuden, Wohnbauten, Siedlungen, Hotels, Banken, Freizeitarchitektur, Verkehrsbauten, Schulen, Kindergärten, Geschäftsbauten, Ladenbauten, Inneneinrichtungen, Kulturbauten, Sakralbauten, Freiraumgestaltungen, Stadtplanungskonzepte, Wiederaufbaustrategien, Kunst am Bau etc. im Wien der Jahre 1945-1965.
Ziel:
Im Seminar wollen wir der Frage nachgehen, inwieweit die Architektur der Nachkriegszeit in der Tradition der 1930er und 1940er Jahre steht und welchen ArchitektInnen es gelang, neue Impulse für das Baugeschehen zu setzen oder innovative Techniken zum Einsatz zu bringen (z.B. Vorhangfassade). Viele ArchitektInnen der Zwischenkriegszeit bauten sowohl für das Naziregime und betätigten sich am Wiederaufbau der Stadt, andere, die gerade ihre Ausbildung abgeschlossen hatten, waren von diesen Traditionen weniger belastet und orientierten sich eher an internationalen Entwicklungen. Hierbei geht es auch darum, die verschiedenen internationalen Netzwerke offenzulegen.
Methode:
Um das Seminar praxisnah zu gestalten, wollen wir möglichst viel am Objekt zu arbeiten, d.h. die LAV wird mit einigen Exkursionen verbunden, bei denen Kurzreferate zu halten und Handouts vorzubereiten sind. Einige ExpertInnen (BDA, Az W etc.) werden zu Fachvorträgen im Seminar einladen.
SE Seminar: Architektur des Geldes. Wiener Banken im internationalen
Kontext (19. bis 21. Jahrhundert)
Wahlseminar Kunstgeschichte, WS 2017/18
gemeinsam mit Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Institut für Kunstgeschichte der Technischen Universität Wien
Ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden in der Wiener Innerstadt zahlreiche monumentale Bank- und Börsegebäude, die im Bankenviertel rund um die Herrengasse (Standort der 1. Österreichischen Nationalbank ab 1819), Freyung, Renngasse und Am Hof errichtet wurden. Um die Jahrhundertwende rückten die Banken in die Zone der Ringstraße sowie in ihre unmittelbare Nähe (Börse, Postsparkasse, Wiener Bankverein/Schottenring, Österr. Nationalbank etc.). Die von prominenten Architekten wie Heinrich Ferstel, Emil Förster, Theophil Hansen, Otto Wagner, Adolf Loos, Ernst Gotthilf-Miskolczy/Alexander Neumann, Leopold Bauer u.a. geplanten repräsentativen Bankbauten sollten dem Kunden durch ihre Architektursprache, Materialität sowie dem Einsatz moderner Technik ein Gefühl von Sicherheit, Beständigkeit und Solidität vermitteln.
Im Seminar wird die sozialökonomische Rolle des Bankenwesens in historischer wie kultureller Hinsicht thematisiert. Der Bautypus "Bank" entwickelte sich seit dem 18. und besonders im 19. Jhdt., wobei die bauhistorischen Vorbilder bis in die Antike (Schatzhäuser) zurückreichen. Der Blick in die Geschichte zeigt, dass das neuzeitliche Bankenwesen seinen Ursprung im Italien der Renaissance hat. Dies erklärt auch, weshalb viele Bankbauten des Historismus wie italienische Palazzi aussehen.
Während der Bankenbau in der Zwischenkriegszeit stagnierte, boomte er in den Jahren des Wirtschaftswachstums der 1960er-70er Jahre. Hier sind die Aktivitäten der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien von Bedeutung, die jungen Architekten den Neu- oder Umbau von Bankfilialen in Wiener Bezirken übertrug und experimentelle Lösungen zuließ. Genannt seien Johannes Spalt, Friedrich Kurrent, Johann Georg Gsteu oder Günther Domenig, dessen bekanntestes Beispiel die Z-Filiale in der Favoritenstraße, 1975-79, ist.
Im Zuge der Digitalisierung kam es in den letzten Jahrzehnten zu einem dramatischen "Bankensterben", unzählige Filialen wurden geschlossen. Im Zeitalter des Online-Banking stellt sich daher die Frage, ob es diesen Bautypus heutzutage überhaupt noch braucht. Die großen Banken verkaufen ihre innerstädtischen Standorte und bauen stattdessen repräsentative Firmensitze in den Stadterweiterungsgebieten. Dies sind große Verwaltungs- und Prestigebauten und haben kaum mehr etwas mit traditionellen Bankbauten gemein (Erste Group Zentrale Hauptbahnhof 2016, Architekten Henke und Schreieck; Bank Austria Filiale/Austria-Campus Nordbahnhof Soyka / Silber / Soyka Architekten, ab 2015-18 etc.).
Im Seminar wollen wir uns mit der Architektursprache der historischen Banken sowie ihrem Bauprogramm befassen. Aktuell wird der reiche Bestand an prunkvollen Bankgebäuden an repräsentativen Standorten neuen Funktion zugeführt. Die Nutzungen, meist unter Einbeziehung des Denkmalamts, reichen von Kulturbauten bis zum Hotel, Wohnungen, Büros, Wettbüros, Supermärkten, Shops etc. Diese Verwertungen sollen kritisch hinterfragt werden.
Geplant sind verschiedene Exkursionen zu einzelnen Bankgebäuden. Von den TeilnehmerInnen sind vor Ort Kurzreferate zu halten und Hand-outs auszuarbeiten.
Vortrag
Die Transformation der Stadt Wien 1938−1945
13. Dezember 2017, 19.00 Uhr
im Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien
in der Veranstaltungsreihe Geh Denken!
veranstaltet vom Verein GEDENKDIENST
Vortrag
Das Wiener Kunsthandwerk im Nationalsozialismus. Eine Spurensuche
25. und 26. Juni 2017, im Grassimuseum, Leipzig (D)
Anlässlich der Tagung Formgebung im Nationalsozialismus
veranstaltet vom Institut für Kunstgeschichte, Universität Leipzig und dem Grassimuseum Leipzig
SE Seminar: Soziales Bauen im Roten Wien 1919-1934
Kunstgeschichte (zeu./nst.K.), SS 2017
gemeinsam mit Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien
Inhalt:
Mit der Ausrufung der 1. Republik und der sozialdemokratischen Wiener Stadtregierung 1919 wurden nach dem 1. Weltkrieg wichtige Bauaufgaben realisiert. Die größte Herausforderung war die Lösung der Wohnungsnot. Vorerst wurden noch Siedlungen mit Kleingärten zur Eigenversorgung gefördert, genossenschaftliche Siedlungsprojekte (A. Loos, J. Frank, M. Schütte-Lihotzky etc.), die bald durch die großen Wohnblocks ("Superblocks") mit Wohnfolgeeinrichtungen (Zentralbäder, Wäschereien, Kindergärten, Ambulatorien, Mutterberatungsstellen, Büchereien, Geschäfte etc.) und künstlerischer Ausgestaltung ("Kunst am Bau") abgelöst wurden. Ziel war es, der Arbeiterschaft hygienische und leistbare Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Aber auch neue Bauaufgaben wurden von der sozialdemokratischen Stadtregierung angegangen und bedeutende Bautypologien geprägt: Arbeitsämter, Arbeiterheime, Arbeiterkrankenkassen, Krankenhäuser, Ambulatorien, Kinderübernahmestellen, Schulen, Ledigenheime, Krematorium, Industriebauten, Festbauten, Bäder, Freibäder, Sportbauten, Versteigerungsanstalten, Freiräume und Parks etc.
Ziel:
Im Seminar wollen wir uns mit dem gesellschaftspolitischen Phänomen des Roten Wien auseinandersetzen, seinem politisch motivierten Zugang zum Bauen und den sozio-ökonomischen Voraussetzungen. Am Beispiel unterschiedlicher Bauaufgaben soll die damit verbundene Ideologie offengelegt werden. Unser Interesse gilt auch den AkteurInnen, den Architekten und auch den ersten Architektinnen, die aus ganz unterschiedlichen Architekturbewegungen kamen.
Methode:
Um das Seminar möglichst praxisnah zu gestalten werden wir einige Exkursionen in Wien anbieten, wo wir verschiedene Bauten und Ausstellungen ("Waschsalon Karl-Marx-Hof", Anton Brenner Wohnungsmuseum etc.) gemeinsam besuchen werden, um Ihnen einen optimalen Input für Ihre wissenschaftliche Seminararbeit zu bieten. Bei den Exkursionen sind jeweils Kurzreferate zu halten und Handouts vorzubereiten. Die verbleibenden Referate werden im Seminarraum abgehalten. Am Semesterende hat jeder/jede ein Abschlussreferat zu präsentieren.
SE Seminar: Architektur unterm Hakenkreuz
Wahlseminar Kunstgeschichte SS 2017
gemeinsam mit Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Institut für Kunstgeschichte der Technischen Universtät Wien
Das Seminar Architektur unterm Hakenkreuz ist thematisch kombiniert mit der Exkursion Architektur und Nationalsozialismus: Orte der Macht - des Gedenkens - der Dokumentation (LVA 251.781), die uns im Mai nach München und Nürnberg führt. Jene Städte, die im Nationalsozialismus als "Hauptstadt der Bewegung" und "Hauptstadt der Reichsparteitage" bezeichnet wurden und durch die Auszeichnung als sog. "Führerstädte" im architektonischen Ausbauprogramm Hitlers einen wichtigen Stellenwert einnahmen. Auch für Wien, als "Tor zum Südosten", gab es umfangreiche Neugestaltungspläne. Die Bauten als auch die Planungen sind Zeugnisse des faschistischen NS-Apparates. Die nach 1945 gebauten Orte des Gedenkens und der Dokumentation stehen für die Erinnerung und gegen das Vergessen. Im Rahmen des Seminars werden anhand ausgewählter Fallbeispiele verschiedene Bautypologien der NS-Architektur untersucht, wie großräumige städtebauliche Achsenplanungen, Parteibauten (Gauforen), Kriegsbauten (Flaktürme), Wohnbauten/Wohnstädte, Rüstungsindustriebauten etc. als auch jene Bauten, die heute und in Zukunft des Gedenkens der Opfer des Nationalsozialismus und der Dokumentation der Geschichte dienen.
EX Exkursion: Architektur und Nationalsozialismus: Orte der Macht - des Gedenkens - der Dokumentation
Kunstgeschichte, SS 2017
gemeinsam mit Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Institut für Kunstgeschichte der Technischen universität Wien
Die Exkursion zum Thema Architektur und Nationalsozialismus: Orte der Macht - des Gedenkens - der Dokumentation ist dieses Semester mit dem Wahlseminar Kunstgeschichte zum Thema "Architektur unterm Hakenkreuz" (257.035) gekoppelt. TeilnehmerInnen des Wahlseminars werden vorrangig mitgenommen, wenn sich nicht genügend TeilnehmerInnen finden, ist die Exkursion für alle interessierte Studierende (max. 20) belegbar.
Das Thema der Exkursion ist die Architektur im Nationalsozialismus und führt uns in die "Hauptstadt der Bewegung" (München) und die "Hauptstadt der Parteitage" (Nürnberg). Wir werden aber nicht nur Orte und Bauten der NS-Repräsentation und Macht besichtigen, sondern auch Orte der Vernichtung (ehemaliges KZ Dachau), jene der Erinnerung und des Gedächtnisses (KZ-Gedächtnisstätte Dachau, Jüdisches Zentrum München, Nürnberger Kreuzweg) und der Dokumentation (München und Nürnberg, Dokumentationszentren).
Geplant sind Besichtigungen von:
München: Königsplatz, Verwaltungsbauten am Königsplatz, NS-Dokumentationszentrum, Jüdisches Zentrum München, Haus der Deutschen Kunst, Flughafen Riem, Luftgaukommando Süd, Musterbau f. Projektstadt Süd
Dachau: KZ-Gedenkstätte
Nürnberg: Reichsparteitagsgelände: Dokumentationsarchiv, Zeppelinfeld (Goldener Saal), Luitpoldarena, NSDAP Haus, Marienplatz, Nürnberger Kreuzweg, Reformations-Gedächtniskirche
SE Seminar: Soziales Bauen im Roten Wien (1919-1934)
Wahlseminar Kunstgeschichte, SS 2016
gemeinsam mit Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Institut für Kunstgeschichte der Technischen Universität Wien
Mit der Ausrufung der 1. Republik und der sozialdemokratischen Wiener Stadtregierung 1919 wurden nach dem 1. Weltkrieg wichtige Bauaufgaben realisiert. Die größte Herausforderung war die Lösung der Wohnungsnot. Vorerst wurden noch Siedlungen mit Kleingärten zur Eigenversorgung gefördert, genossenschaftliche Siedlungsprojekte (A. Loss, J. Frank, M. Schütte-Lihotzky etc.), die bald durch die großen Wohnblocks (¿Superblocks¿) mit Wohnfolgeeinrichtungen (Zentralbäder und -wäschereien, Kindergärten, Ambulatorien, Mutterberatungsstellen, Büchereien, Geschäfte etc.) abgelöst wurden. Ziel war es, der Arbeiterschaft hygienische und leistbare Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Aber auch andere bedeutende neue Bauaufgaben wurden von der sozialdemokratischen Stadtregierung angegangen: Arbeitsämter, Arbeiterheime, Arbeiterkrankenkassen, Krankenhäuser, Ambulatorien, Kinderübernahmestellen, Schulen, Ledigenheime, Krematorium, Industriebauten, Festbauten, Bäder, Freibäder, Kinderfreibäder, Sportbauten, Festkultur, Versteigerungsanstalten, Freiräume und Parks etc.
Im Seminar wollen wir uns mit dem gesellschaftspolitischen Phänomen des Roten Wien auseinandersetzen, seinem politisch motivierten Zugang zum Bauen und den sozio-ökonomischen Voraussetzungen. Am Beispiel unterschiedlicher Bauaufgaben soll die damit verbundene Ideologie offengelegt werden. Unser Interesse gilt auch den Akteuren, den Architekten und auch den ersten Architektinnen, die aus ganz unterschiedlichen Architekturbewegungen kamen.
Um das Seminar möglichst praxisnah zu gestalten werden wir einige Exkursionen in Wien anbieten, wo wir verschiedene Bauten gemeinsam besuchen werden, um Ihnen einen optimalen Input für Ihre wissenschaftliche Wahlseminararbeit zu bieten. Bei den Exkursionen sind jeweils Kurzreferate zu halten.
SE Seminar: Schulen bauen. Wiener Schulbau von 1860 bis heute
Wahlseminar Kunstgeschichte, WS 2016/2017
gemeinsam mit Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Institut für Kunstgeschichte der Technischen Univerität Wien
Thema des Wahlseminars Kunstgeschichte ist der Wiener Schulbau von 1860 bis heute. Der Bogen spannt sich dabei von der Errichtung der neben der TU gelegenen Evangelischen Schule von Theophil Hansen (1860) bis zu dem Bildungscampus "aspern Die Seestadt Wiens" von Thomas Zinterl mit ZT Arquitectos (2015), der maßgeblich durch das Wiener Campusmodell bestimmt wird.
Anhand verschiedener Zeitschnitte wollen wir die unterschiedlichen gesellschaftlichen, politischen Bedingungen und pädagogischen Prinzipien, in denen die Bildungsbauten entstanden sind, analysieren. Auch wenn mit dem 1869 eingeführten Reichsvolksschulgesetz die Bildung endgültig dem Staat überantwortet wurde, wirkt die typologische Herkunft des Schulbaus aus der Klosterarchitektur noch lange nach (Akademisches Gymnasium, 1010 Wien, Friedrich Schmidt, 1866). Neben der kritischen Betrachtung der sog. Schulkaserne interessieren uns die Auswirkungen der Wiener Moderne und Reformpädagogik auf den Schulbau. Von großer Bedeutung ist die von Otto Glöckel eingeleitete sozialgerechte Schulreform in der Ersten Republik, die auf demokratischen Grundsätzen und kindergerechtem Unterricht basierte (Schule Natorpgasse, 1220 Wien, Karl Schartelmüller, 1930). Der Bauboom von Schulen in der Nachkriegszeit folgt hingegen ganz anderen Typologien, häufig findet man eingeschossige Flachbauten (Schulen von Roland Rainer) oder den Pavillonbau im Umkreis der neu errichten großen Stadtrandsiedlungen. Aber auch experimentelle Bauten, wie die Freiluftschule von Wilhelm Schütte (Sonderschule Franklinstraße, 1210 Wien, 1959-61) werden errichtet und neue Konzepte erprobt (Atrium- und Hallenschule). Infolge der zweiten Schulreform in den 1970/80er Jahren und der zunehmenden Erfordernis der Ganztagesbetreuung erfuhr der Schulbau eine inhaltliche Neupositionierung und typologische Erweiterung (VS Köhlergasse, 1180 Wien, Hans Hollein, 1984-1990).
Die 1990er Jahre kennzeichnen eine Vielfalt von gestalterischen Ausprägungen und den Einsatz neuer Materialien, wie z.B. Glas-Stahlkonstruktion (Schule Kinkplatz, 1140 Wien, Helmut Richter, 1994). Nicht selten übernehmen Schulen in großen Wohnquartieren als gesellschaftsrelevante Zentren städtebauliche Funktionen (Bildungscampus Sonnwendviertel, PPAG architects, 2014). Innovative Ansätze brachte das Wiener Schulbauprogramm 2000. Neue pädagogische Prinzipien, die zum Wiener Campusmodell (ab 2009) führten werden ebenso thematisiert wie erfolgreiche Schulsanierungen, Zubauten und Umbauten.
Ziel des Wahlseminars ist es, einen Überblick über die bautyplogische und architekturhistorische Entwicklung des Wiener Schulbaus vor dem Hintergrund internationaler Entwicklungen zu vermitteln. Jede/r TeilnehmerIn hat eine methodisch einwandfreie, wissenschaftliche Arbeit über einen Wiener Schulbau zu verfassen, der eine architekturhistorische Analyse und eine bautypologische Kontextualisierung zum Thema hat.
Im Rahmen des Seminars werden wir ein interessantes Vortrags- und Exkursionsprogramm zu Schulen aus unterschiedlichen Zeiten anbieten. Von den TeilnehmerInnen sind vor Ort Kurzreferate zu halten und Hand-outs auszuarbeiten
Mitwirkung an der ORF Produktion
"Universum History: Salzburg - Ein Land für sich"
ORF 2 am Dienstag, den 25. Oktober 2016, 21.05 Uhr
Eine Dokumentation von Chris Weisz und Ernst Gossner
Produktion von degnfilm Salzburg
Es war länger bei
Bayern als bei Österreich: Salzburg hat eine besondere
Geschichte. Erst vor 200 Jahren, 1816
nach dem Wiener Kongress, kam es zu Österreich, war jüngstes
Kronland der Habsburgermonarchie. Die
über 1.000 Jahre gewachsene Einheit als Erzbistum blieb auch
nach dem Ersten Weltkrieg erhalten. Keine
neue Grenzziehung zerstörte den uralten Siedlungsraum.
Dafür prägte die Frage des Verhältnisses
zum bayerischen Nachbarn die Geschichte des 20. Jahrhunderts
- ob beim Streit um Viehweiden, beim Weg
zum "Mustergau des Führers" oder als Tourismusmagnet.
Die Baumeisterfamilie Wagner hat das
Erscheinungsbild der Bischofs- und Festspielstadt Salzburg
über mehrere Generationen mitgestaltet
und ihre Veränderungen erlebt: von einer scheinbar abgeschlossen
Welt bis zu einem mondänen Zentrum
Europas.
Zu Spielszenen,
Amateur- und Archivfilmen sowie aufwendigen Flugaufnahmen von
Stadt und Land Salzburg führen die
Historiker Dr. Ingrid Holzschuh und Dr. Robert Kriechbaumer durch
den Film. Historische ORF-Beiträge zum
Thema aus der Reihe "TVthek goes school", Reportagen von
Radio Ö1 sowie ergänzende Informationen
zu den Sendungen u. a. von führenden Historikerinnen und
Historikern sind auf der neuen, speziell
auf dieses Projekt ausgerichteten Homepage
http://tv.ORF.at/unseroesterre... zu
finden.
SE Seminar: Nachkriegsarchitektur in Wien. Zwischen Kontinuität und Neubeginn
Wahlseminar Kunstgeschichte, WS 2015/16
In Zusammenarbeit mit Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Institut für Kunstgeschichte der Technischen Universität Wien
Im Rahmen des Wahlseminars wollen wir der Frage nachgehen, inwieweit die Architektur der Nachkriegszeit in der Tradition der 1930er und 1940er Jahre verhaftet ist und welchen Architekten und Architektinnen es gelang, neue Impulse und innovative Konzepte für das Baugeschehen zu setzen oder neue Techniken zum Einsatz zu bringen (z.B. Vorhangfassade). Viele Architekten, die ihre Karriere in der Zwischenkriegszeit begannen waren auch im Nationalsozialismus tätig und nahmen nach 1945 am Wiederaufbau der Stadt teil, andere, die gerade ihre Ausbildung abgeschlossen hatten, waren von diesen Traditionen weniger belastet und orientierten sich eher an internationalen Entwicklungen.
Uns interessieren in diesem Zusammenhang die spezifischen historischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Wien während jener Jahre und das identitätsstiftende Bekenntnis zum Neuaufbau der Stadt.
Das zu thematisieren ist deshalb von Bedeutung, da der Architekturdiskurs zur Nachkriegsmoderne im Allgemeinen und im Speziellen in Wien in den letzten Jahren sehr kontrovers geführt wurde und wird. Die unterschiedlichen Positionierungen bewegen sich auf der einen Seite zwischen großer Wertschätzung der Bauten der fünfziger und sechziger Jahre, was sich beispielsweise in dem Aussprechen von Unterschutzstellungen oder behutsamen Sanierungen zeigt (Gänsehäufel 1948-50, Böhlerhaus 1956-58, 21er Haus 1958, ehem. Hoffmann-La Roche-Gebäude 1959-62/jetzt Hotel Daniel, ehem. Seerestaurant im Donaupark 1964, Stadthallenbad 1971-75, etc.). Auf der anderen Seite wird der radikale Abriss der bisweilen als "hässlich" oder "minderwertig" klassifizierten Bauten der Nachkriegszeit gefordert und vollzogen (Südbahnhof 1955-61, Bundesländer-Versicherung am Donaukanal 1959-62, Afritschheim 1965 etc.).
Die Themen befassen sich mit verschiedene Bautypologien wie Verwaltungsgebäuden, Wohnbauten, Siedlungen, Hotels, Banken, Freizeitarchitektur, Verkehrsbauten, Schulen, Kindergärten, Geschäftsbauten, Ladenbauten, Inneneinrichtungen, Kulturbauten, Sakralbauten, Freiraumgestaltungen, Stadtplanungskonzepte, Wiederaufbaustrategien etc. im Wien der Jahre 1945-1965.
Ein weiterer Fokus soll auch auf die Südstadt/Maria Enzersdorf gelegt werden, wo ab 1960 ausgehend von der NEWAG Zentrale ein neuer Stadtteil mit Wohn- und Siedlungsbauten entstand.
SE Seminar: Architektur im Nationalsozialismus
Wahlseminar Kunstgeschichte, SS 2015
gemeinsam mit Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Institut für Kunstgeschichte der Technischen Universität Wien
Thematischer Anlass, sich mit der Architektur im Nationalsozialismus zu beschäftigen ist die aktuelle Ausstellung im Architekturzentrum Wien, die unter dem Titel "Wien. Die Perle des Reiches". Planen für Hitler (19.3.-17.8.2015) erstmals ausführlich die Bau- und Planungstätigkeit der Nationalsozialisten für Wien untersucht. Eine der Kuratorinnen der Ausstellung, Frau Dr. Ingrid Holzschuh, eine Expertin für NS-Architektur, wird das Wahlseminar mitbetreuen.
Im Rahmen des Seminars werden wir, ausgehend von der Ausstellung, verschiedene Themenaspekte der NS-Stadt- und Raumplanung besprechen, die Planungen für die NS-Parteibauten (Gauforen, Volkshallen, Festarchitekturen etc.), Flaktürme, NS-Wohnbauten, Infrastrukturplanungen (Reichsautobahn, Hafen-, U-Bahn-, Bahnhofsplanungen etc.), Rüstungsindustriebauten etc. Wir wollen uns mit Fragen der NS- Expansions- und Bevölkerungspolitik, die Wien als Drehscheibe und Transitraum für SO-Europa betrachtete ebenso befassen wie mit der NS-Ideologie, die ihren Ausdruck auch in der Architektur fand. Besonders spannend ist das Hinterfragen von Kontinuitäten und Brüchen in der Architekturgeschichte, personell und auch formalgeschichtlich.
Das Seminar wird von einem interessanten Rahmenprogramm begleitet: Dazu gehören der gemeinsame Besuch der Ausstellung im Az W sowie Fachvorträge von ExpertInnen der NS-Architektur.
Im Rahmen einer Tagesexkursion nach Linz werden wir uns die Planungen für die ¿Kulturhauptstadt des Führers¿ genauer anschauen. Hier wird unser besonderes Interesse den sog. "Hitlerbauten" gelten, den in der NS-Zeit in Linz entstandenen Wohnsiedlungen.
Kurzexkursionen im Rahmen des Seminars zu NS-Siedlungen in Wien oder zu den Flaktürmen sind geplant.
Impulsvortrag
Das Rathaus Lustenau - ein Architekturjuwel der Nachkriegsmoderne
Anschließende Diskussionsrunde mit
Barbara Keiler . Leiterin Landeskonservatorat für Vorarlberg
Ingrid Holzschuh . Architekturhistorikerin
Erich Steinmayr . Architekt
Moderation: Marina Hämmerle
Lustenau, am 24. Mai 2014
Vortrag
Leben und Werk Adelheid Gnaiger (1916-1991)
Anlässlich der Buchpräsentation "Adelheid Gnaiger (1916-1991). Die erste Architektin Vorarlbergs" im vorarlberg museum
Bregenz, am 23. Mai 2014
Vortrag
NS Architektur und Städtebau in "Groß-Wien". Fallbeispiele
Vortrag am 15. Mai 2013
Im Rahmen der Ausstellung "Das Gold des Az W. Die Sammlung", Volksvorlesung
Der nach dem Krieg entstandene Mythos der "Stunde Null" diente zur Ausklammerung der nazistischen Gewaltherrschaft und führte zu einer Verdrängung der Geschichte zwischen 1938 und 1945. Die weitgehend nur als Planungen ausgeführten und nicht realisierten Bauaufgaben des NS-Regimes fehlen in unserer heutigen Wahrnehmung der Wiener Stadtgeschichte. Sie sind verlorene Orte der Erinnerung und werden zum "unsichtbaren" Träger dieser. Mit einem ersten Einblick in das vom AzW übernommene NS Archiv von Klaus Steiner und der Vorstellung von einigen wenigen Fallbeispielen, soll auf die vor 75 Jahren mit der Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich ausgelösten Planungseuphorie in der Stadt verwiesen werden und die Spurensuche im Stadtraum beginnen.
UE Übung: Quellenforschung in der Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts
Architectural History and the Study of its Sources in 20th century
Kunstgeschichte, WS 2012/2013
gemeinsam mit Mag.a Monika Platzer
Architekturproduktion ist immer abhängig von diversen Rahmenbedingungen. Bestimmende Parameter für den Entwurf sind neben dem gesellschaftspolitischen Umfeld, der gestalterische Wille der ArchitektInnen, die Intentionen der BauherrInnen, die topographische Gegebenheiten sowie schlussendlich die Bauaufgabe selbst. Der Zweck und die Funktion des Gebäudes sowie die verwendeten Materialien und Konstruktionsweisen sind Ausdruck der komplexen Beziehungen
zwischen AuftraggeberInnen, ArchitektInnen und NutzerInnen.
Inhalt
Am Beispiel diverser exemplarischer Architekturprojekte aus unterschiedlichen Zeitabschnitten sollen die StudentInnen in den Umgang mit Primärquellen in den Archiven eingeschult werden. Das vorhandene Quellenmaterial ist im Hinblick auf die baukünstlerische Dimension des Projektes zu recherchieren, zu sichten und zu analysieren.
Methode
In den ersten Sitzungen werden von den beiden Veranstaltungsleiterinnen die Methoden und Ziele der Übung exemplarisch aufgezeigt. Aus der Sammlung des Architekturzentrum Wiens werden an Beispielen die verschiedenen Arten von Quellenmaterialien einer Architektursammlung aufgezeigt und ein Einblick in die Forschungsarbeit gegeben. Das Wesentliche einer Entwurfsidee kann schon mit wenigen Strichen deutlich gemacht werden. Ebenso ist die perspektivische Skizze oder das dreidimensionale Modell bei jeglicher Art von Präsentation unverzichtbar. Ob Handzeichnung oder Computergenerierte Pläne, die Übung soll den Studierenden einen querschnitthaften Überblick an Darstellungsmöglichkeiten von Architektur geben. An von den Veranstaltungsleiterinnen ausgewählten Fallbeispielen sollen die StudentInnen in der Folge in den Wiener Architektursammlungen Primärquellen recherchieren und vor Ort einsehen. Die schriftliche Analyse (Beschreibung und Dokumentation) soll die StudentInnen heranführen sich mit der Terminologie und Forschungspraxis der Architekturgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts auseinanderzusetzen. Wesentliche Voraussetzung für die Vermittlung des baulichen Umfelds ist die vielschichtige „Lesbarkeit“ von Plan- und Quellenmaterial.
Veranstaltungsort Die Veranstaltungsleiterinnen planen die Übung in den Dauerausstellungs-Räumen des Architekturzentrum Wiens abzuhalten und legen daher den Schwerpunkt der zu bearbeitenden Beispiele auf die Architekturgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts.
Ziel
Ziel der Übung ist die Vermittlung der Forschungsarbeit von ArchitekturhistorikerInnen am Original. Die Arbeit mit den verschiedenen Archivmaterialien soll den StudentInnen die Diversität der Quellen aufzeigen sowie den Wandel im Entwurfsprozess nachvollziehbar machen. Das Verständnis Architekturpläne zu lesen und zu verstehen soll gestärkt und damit der Zugang zu einem oft technisch anmutenden Stoff erleichtert werden.
Architekt Willi F. Ramersdorfer
Bauten + Projekte 1950-2010
Ingrid Holzschuh, Patricia Ramersdorfer (Hg.)
Willi F. Ramersdorfer (1922-2010) zählt zu den erfolgreichsten Vorarlberger Architekten der Nachkriegszeit. Zusammen mit German Meusburger realisiert er seine Konzepte einer modernen Architektur. So entstehen zunächst zahlreiche Industrie- und Gewerbebauten, Schulen, Kirchen und Wohnhäuser sowie SOS-Kinderdörfer. Nach dem Tod von Meusburger 1973 führt Ramersdorfer das Atelier alleine und sehr erfolgreich weiter. Sein Schwerpunkt liegt nun im Bau von Hotels - namentlich in den österreichischen Alpen und im Ausland - und von Einfamilienhäusern, wo er neue Wege des architektonischen Ausdrucks beschreitet. Diese erste Monografie über Ramersdorfers Schaffen dokumentiert sein umfangreiches Werk und stellt seine wichtigsten Bauten mit historischem Plan- und Bildmaterial und mit Texten renommierter Autorinnen und Autoren vor. Ein neuer Bildessay des Fotografen Marc Lins porträtiert das Haus Ramersdorfer in Rankweil (1964) und verdeutlicht die bleibende Qualität seiner Architektur.
Mit Beiträgen von Robert Fabach, Ingrid Holzschuh, Christian Kühn, Irene Meissner, Patricia Ramersdorfer, Gerhard Stadler, Bernhard Tschofen und einem
Fotoessay von Marc Lins
Gestaltet von Christoph Schörkhuber
Gebunden
2018. ca. 270 Seiten, farbige Abbildungen und Pläne
ISBN 978-3-03860-096-1 Deutsch
Park Books Verlag
Franz Kiener. Eine Ordnung als Anfang
Ingrid Holzschuh (Hrsg.)
Mit Beiträgen von Friedrich Achleitner, Ingrid Holzschuh, Christoph Hölz,
Franziska Leeb, Bruno Maldoner, Sabine Plakolm-Forsthuber,
Monika Platzer und Georg Rigele
Gestaltet von Christoph Schörkhuber
Gebunden
2016. ca. 270 Seiten, farbige Abbildungen und Pläne
978-3-03860-016-9 Deutsch
Park Books Verlag
Otto Strohmayr (1900-1945). Hitlers Architekt für die Neugestaltung der Stadt Salzburg im Nationalsozialismus
Ingrid Holzschuh
Architekt Otto Strohmayr zeichnet in der Zeit des Nationalsozialismus gemeinsam mit seinem Kollegen Otto Reitter für die Planung der wichtigsten Repräsentationsbauten der Partei in der Stadt Salzburg verantwortlich. Nach einer erfolgreichen Ausbildung in den 1920er-Jahren an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Peter Behrens und Clemens Holzmeister findet der "Holzmeister-Preisträger" nach der Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich im NS-Parteiapparat einen neuen Auftraggeber und schafft den Aufstieg in den höchsten Architektenkreis um Albert Speer. Im vorliegenden Buch wird das von Strohmayr hinterlassene umfangreiche Planmaterial der sogenannten "Führerbauten" untersucht und erstmalig das Interesse und die persönliche Einflussnahme Adolf Hitlers auf den Planungsprozess in Salzburg dokumentiert.
2015. ca. 308 S. 150 S/W-Abb. Gb.
ca. € 49,00
Böhlau Verlag
ISBN 978-3-205-79513-1
download pdf
"Wien. Die Perle des Reiches". Planen für Hitler
Ausstellungskatalog
Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien
Ingrid Holzschuh und Monika Platzer
Erstmals wird in einem umfassenden Katalog das breite Spektrum des Wiener Baugeschehens während des Nationalsozialismus aufgezeigt. Die Bau- und Planungstätigkeit im Dritten Reich am Beispiel Wiens veranschaulicht die weitreichenden Zusammenhänge und Verflechtungen der NS-Ziele - Architektur wird für eine aggressive Expansionspolitik des NS-Regimes instrumentalisiert, Städtebau und Raumplanung werden zum Machtinstrument für eine nationalsozialistische Bevölkerungspolitik. Dem paradoxerweise weit verbreiteten Mythos, Wien habe nur eine untergeordnete Rolle im Planungsgeschehen des Dritten Reiches gespielt, wird in dieser Publikation nachgespuürt. Mit der Schaffung von Groß-Wien steigt die Donaumetropole nach Berlin zur zweitgrößten Stadt des Reiches auf. Infrastruktur-, Industrie- und Bebauungs - konzepte bezeugen die mächtige Funktion Wiens als Drehscheibe und Transitraum von und nach Südosteuropa.
2015. 230 S. 180 farbige Abbildungen
€ 48,00
Park Books Verlag
ISBN 978-3-906027-78-4
Adelheid Gnaiger (1916-1991). Die erste Architektin Vorarlbergs
Ingrid Holzschuh (Hrsg.)
Die Publikation erscheint in der Schriftenreihe des vorarlberg museums.
Als erste Architektin Vorarlbergs hat Adelheid Gnaiger (1916-1991) das Architekturgeschehen in Vorarlberg wesentlich mitgestaltet. Ihre Architektursprache bewegt sich zwischen Moderne und Tradition und in ihren Planungen spiegelt sich der Schwerpunkt des Baugeschehens der Aufbaujahre wider. Banken, Schulen, öffentliche Verwaltungsbauten sowie Einfamilienhäuser, heute meist überformt, gefährdet oder abgerissen, prägen das architektonische Werk der Architektin. Aufsätze zur Biografie und zu einzelnen Aspekten des Werkes von Adelheid Gnaiger geben Einblick in ihr Leben und ihre Arbeit, womit nicht nur eine längst überfällige Würdigung ihres Schaffens erfolgt, sondern erstmals auch das zum großen Teil unbekannte Architekturbild nach 1945 in Vorarlberg nachgezeichnet wird.
Mit Beiträgen von Jutta Gnaiger-Rathmanner, Ingrid Holzschuh (Hrsg.), Renate Huber, Barbara Keiler, Renate Madritsch, Sabine Plakolm-Forsthuber, Monika Platzer, Astrid Staufer.
Fotografische Dokumentation von Petra Rainer
Grafik: kaleido og
Lektorat: Brigitte Ott
2014. 192 Seiten, 45 farbige und 133 sw Abbildungen und Pläne
23 x 29 cm
€ 34,00
Park Books Verlag
ISBN 978-3-906027-46-3
Haus Widnau 2 in Feldkirch. Eine architektur- und kulturhistorische Dokumentation
verfasst von Ingrid Holzschuh
in Zusammenarbeit mit Susanne Emerich
Das Haus Widnau 2, das im Fruühjahr 2014 abgerissen wurde, war kein auffälliges, aber doch ein beachtenswertes Gebäude gewesen. Im 19. Jahrhundert als Mietzinshaus auf dem einst prominenten Bauplatz vor der Altstadt errichtet, diente es über die Jahrzehnte hinweg bemerkenswerten Persönlichkeiten als Wohn- und Berufsstätte. Otto Ender, der spätere Bundeskanzler und Landeshauptmann, Adelheid Gnaiger, die erste Architektin Vorarlbergs, und viele andere verbrachten darin einen Teil ihres Lebens. Das Buch - eine architektur- und kulturwissenschaftliche Studie - erzählt die Geschichte(n) des Gebäudes und seiner BewohnerInnen.
2015. 123 Seiten, mit farbigen Abbildungen
AK Vorarlberg
ISBN 978-3-902898-04-3
Wiener Stadtplanung im Nationalsozialismus von 1938 bis 1942
Das Neugestaltungsprojekt von Architekt Hanns Dustmann
Diese Dokumentation der Wiener Neugestaltungsplanungen von 1938 bis 1942 präsentiert erstmals eine umfangreiche Darstellung der Stadtplanung im Nationalsozialismus. Denn nahezu unerforscht sind jene Projekte der sogenannten Gauhauptstädte, die neben den bekannten Großplanungen der "Führerstädte" entstanden. Auch in Wien wurde unmittelbar nach dem "Anschluss" 1938 an der Neugestaltung der Stadt gearbeitet. Im Ringen um die Vormachtstellung in der Stadtplanung zwischen kommunalen Instanzen und der Reichsebene wurde mit der Berufung des Berliner Architekten Hanns Dustmann im Herbst 1940 zum neuen Baureferenten von Wien eine zentralistische Kontrolle konstituiert. Die Aufarbeitung neuer Quellen ermöglicht nun endlich die Schließung einer wichtigen Lücke in der Architekturgeschichte Wiens.
2011. 122 S. 66 S/W-Abb. Br. 170 x 240 mm.
€ 29,90
Böhlau Verlag
ISBN 978-3-205-78719-8
Vortrag
Architekt Willi F. Ramersdorfer. Bauten & Projekte 1950-2010
im Rahmen der Architekturtage 2019
am 25. Mai 2019, 11.30 Uhr
im Vortragssaal des Diözesanhauses in Feldkirch, Vorarlberg
veranstaltet vom:
vai Vorarlberger Architekturinstitut
SE Seminar: Architektur im Nationalsozialismus
Kunstgeschichte (nst./zeu.K.), WS 2019/20
gemeinsam mit Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Institut für Kunstgeschichte an der Universität Wien
Inhalt:
Mit der Machtergreifung Hitlers im Jahre 1933 beginnt in Deutschland die Herrschaft der NSDAP und damit die Suche nach einem architektonischen Ausdruck der Partei, die durch Hitlers persönliches Interesse am Thema der Architektur noch geschürt wird. Mit dem „Gesetz zur Neugestaltung deutscher Städte vom 4. Oktober 1937“ werden die Neugestaltungen der Städte und deren architektonische Ausgestaltung zum politischen Programm. Die ersten Großprojekte, die diese Machtdemonstration symbolisierten, wurden von Hitler persönlich in München initiiert: das Forum der Partei und das „Haus der Deutschen Kunst“. Diese Bauten gaben die Formensprache der zukünftigen nationalsozialistischen Repräsentationsarchitektur vor. Das Bauprogramm der Nationalsozialisten reduzierte sich jedoch nicht nur auf die bekannten repräsentativen Monumentalbauten sondern umfasste ebenso Wohnbauten, Siedlungen, Verkehrsbauten, Technikbauten etc., deren heterogene Formensprache sich durch einen „programmatischen Eklektizismus“ auszeichnen.
Ziel:
Im Rahmen des Seminars möchten wir anhand ausgewählter Fallbeispiele verschiedene Bautypologien der NS-Architektur untersuchen, wie großräumige städtebauliche Achsenplanungen, Parteibauten (Gauforen), Kriegsbauten (Flaktürme), Wohnbauten, Siedlungen, Sportbauten, Verkehrsbauten, Rüstungsindustrie(Technik)bauten etc. Es soll der Frage nachgegangen werden, wie sich die verschiedenen Bauaufgaben entwickelten und wie die Architekten auf die Voraussetzungen, die durch die neue politische Situation geschaffen war, in ihren Bauten reagierten bzw. welche architektonischen Lösungen gefunden wurden. Besonders spannend wird das Hinterfragen von Kontinuitäten und Brüchen in der Architekturgeschichte, personell und auch formalgeschichtlich werden. Auch die Frage nach dem Umgang mit diesem bauhistorischen Erbe soll Berücksichtigung finden und damit die aktuellen Themen der Denkmalpflege und Umnutzung miteinbezogen werden.
Methode:
Neben inhaltlichen Einführungen und fachspezifischen Vorträgen wollen wir möglichst viele Bauten vor Ort besichtigen und analysieren. In einer nicht verpflichtenden zweitätigen Exkursion nach München, einer eintägigen Exkursion nach Linz und Exkursionen in Wien werden wir verschiedene realisierte Architekturbeispiele aus der NS-Zeit besuchen. Im Rahmen dieser Exkursionen sind von den Studierenden kurze Referate zu präsentieren. Alle anderen halten ihre Referate im Seminarraum, wo wir auch genügend Zeit für Diskussionen einplanen. Gegen Ende des Semesters ist von jeder Studentin und von jedem Studenten ein Schlussreferat zu halten und eine schriftliche Seminararbeit zu formulieren.
SE Seminar: Architektur der Wiener Moderne „revisited“
Kunstgeschichte (nst./zeu.K.), WS 2020/21
gemeinsam mit Ao.Univ.Prof.in Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Insitut für Kunstgeschichte der Universität Wien
Seit den 1960er Jahren erfährt die Kunst „Wien um 1900“ und die Architektur der Wiener Moderne ein ungebrochenes Interesse und eine große Popularität, national wie international. Ihre wichtigsten Vertreter, Otto Wagner, Josef Hoffmann und Adolf Loos gelten als die unangefochtenen Stars des Fin de Siècle. Anlässlich der 150. Geburtstage von Josef Hoffmann und Adolf Loos sowie den im Museum für angewandte Kunst (MAK) geplanten Ausstellungen, „Josef Hoffmann. Fortschritt durch Schönheit“ und „Adolf Loos. Privathäuser“ (ab Herbst 2020), wollen wir im Seminar die Frage nach der Aktualität und Relevanz der Architektur der Wiener Moderne stellen. Was versteht man unter dem Begriff der Wiener Moderne? Welche Innovationen in technischer und formaler Hinsicht vertreten diese Architekten, was sind ihre ästhetischen, theoretischen und gesellschaftspolitischen Positionen? Inwiefern beeinflussten sie als Lehrende die Architektur des 20. Jahrhunderts?
Neben einer kritischen Auseinandersetzung mit Quellentexten sowie der Literatur wollen wir kleinere Wien-Exkursionen zu ausgewählten Bauten der Wiener Moderne anbieten.
Ziel des Seminars ist es, vor dem Hintergrund rezenter Forschungsergebnisse und in direkter Konfrontation mit dem Gebauten eine Neubewertung und Neupositionierung der Architektur der Wiener Moderne zu versuchen und eine internationale Kontextualisierung vorzunehmen.
SE Seminar: NS-Architektur: Inszenierung faschistischer Ideologien in Architektur und Städtebau
Kunstgeschichte, SS 2020
gemeinsam mit Univ.-Prof.in Dr.in phil. Anna Minta
am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur der Katholischen Privatuniversität Linz
Im Rahmen des Seminars möchten wir anhand ausgewählter Fallbeispiele verschiedene Bautypologien der NS-Architektur untersuchen, wie großräumige städtebauliche Achsenplanungen, Parteibauten (Gauforen), Wohnbauten, Siedlungsbauten, Technikbauten etc. Es soll der Frage nachgegangen werden, wie sich die verschiedenen Bauaufgaben entwickelten und sie in ihrem theoretisch-ideologischen Kontext analysieren. Ebenso soll hinterfragt werden, wie die Architekten mit ihrer Architektursprache auf die neuen Rahmenbedingungen reagierten, die durch die neue politische Situation geschaffen wurden. Besonders spannend wird das Hinterfragen von Kontinuitäten und Brüchen in der Architekturgeschichte, personell und auch formalgeschichtlich werden. Auch die Frage nach dem Umgang mit diesem bauhistorischen Erbe soll Berücksichtigung finden und damit die aktuellen Themen der Denkmalpflege und Umnutzung miteinbezogen werden.
Die Diskussionen werden im Seminarraum und vor Ort stattfinden.
Neben Architekturbetrachtungen vor Ort in Linz ist eine Tagesexkursion nach München geplant.
Geschichte der Stadt Tulln an der Donau von den 1950er-Jahren bis in die Gegenwart
Erstellung eines Manuskripts zur Vorbereitung einer Publikation zur Geschichte der Stadt Tulln an der Donau von den 1950er-Jahren bis in die Gegenwart.
gemeinsam mit Mag.a Martina Zerovnik
im Auftrag der Stadt Tulln
Die österreichischen Ingenieurkammern und
die Rolle der ZiviltechnikerInnen in der Zeit des Nationalsozialismus
Machbarkeitsstudie für ein wissenschaftliches Forschungsprojekt
gemeinsam mit Dr.in Alexandra Wachter, MA
im Auftrag der Bundeskammer der ZiviltechnikerInnen
Die österreichischen Ingenieurkammern und
die Rolle der ZiviltechnikerInnen in der Zeit des Nationalsozialismus
Forschungsprojekt im Auftrag der Bundeskammer der ZiviltechnikerInnen
Projektleitung: Ingrid Holzschuh und Alexandra Wachter
Ziel des vorliegenden Forschungsprojekts ist die umfassende wissenschaftliche Aufarbeitung der Organisationsgeschichte der österreichischen Ingenieurkammern während der Zeit des Nationalsozialismus (1938–1945).
Ein wichtiger Teil des Forschungsprojektes liegt in der wissenschaftlichen Aufarbeitung exemplarischer Biografien von ZivilingenieurInnen. Anhand dieser sollen Handlungsspielräume von AkteurInnen innerhalb der Kammern genauso sichtbar gemacht werden wie Karriereverläufe und Karrierebrüche „einfacher“ Mitglieder. Es werden die Auswirkungen diskriminierender Maßnahmen dargestellt, deren Ziel die Ausgrenzung und Vertreibung „nichtarischer“ sowie politisch oder künstlerisch nicht konformer Mitglieder war, und es wird jener ZivilingenieurInnen erinnert, die dem mörderischen und menschenverachtenden Regime der Nationalsozialisten zum Opfer fielen.
Das architektonische Werk der Architektengruppe C4
Recherchearbeiten und Erstellung eines Quellenverzeichnisses
im Auftrag des Vorarlberg Museums
Architekturführer Niederösterreich AFNÖ im 20. Jahrhundert
Forschungsprojekt
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Ingrid Holzschuh
Projektleitung: Ao.Univ.Prof. Dipl.Ing. Dr.techn. Caroline Jäger-Klein, Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege der Technischen Universität Wien
Das Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege der Technischen Universität Wien arbeitet in Kooperation mit dem Architekturzentrum Wien und im Auftrag der Stiftung Forum Morgen des Landes Niederösterreich an einem großen baugeschichtlichen Forschungsprojekt zur Erfassung der Architekturlandschaft Niederösterreichs im 20. Jahrhundert.
Die Basis hierfür bildet der Nachlass des bedeutenden österreichischen Architekten und Architekturkritikers Friedrich Achleitner. Mit dem aktuellen Projekt soll die von Prof. Achleitner begonnene Forschungsarbeit zur baukulturell relevanten Substanz des 20. Jahrhunderts in Österreich nun für das Bundesland Niederösterreichs weitergeführt und mit dem einzigen fehlenden Band zum Bundesland Niederösterreich das Projekt „Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert“ für ganz Österreich zu vollenden.
Projektpartner: Stiftung Forum Morgen, Architekturzentrum Wien (AzW)
link zum Projekt: http://baugeschichte.tuwien.ac...
Haydn Geburtshaus in Rohrau in NÖ
Co-Kuratorin der Neuaufstellung
in Zusammenarbeit mit Dr. Werner Hanak und Mag. Agnes Hannes
im Auftrag der Kulturabteilung NÖ
Eröffnung: 2017
C4 Architekten
Neues Bauen in Vorarlberg und Tirol
1960-1979
Ingrid Holzschuh (Hg.)
Der Wirtschaftsaufschwung der Nachkriegszeit förderte in Vorarlberg öffentliche Bauaufgaben, und das Wettbewerbswesen etablierte sich zusehends. Jungen Architekt*innen gelang es so, ihre Konzepte moderner Architektur umzusetzen. Unter ihnen die Architektengemeinschaft C4, bestehend aus Max Fohn, Helmut Pfanner, Karl Sillaber und Friedrich Wengler – sie gilt als Vorreiterin des neuen Bauens im Westen Österreichs, ihre Volksschule in Nüziders (1960–63) als ein Schlüsselwerk des modernen Schulbaus. Von 1960 bis 1979 entstanden neben Schulen auch Ein- und Mehrfamilienhäuser, Wohnbauten, Büro- und Gewerbegebäude sowie Frei- und Hallenbäder. Die Architekten von C4 zählen zur ersten Generation der „Vorarlberger Baukünstler“, die mit ihrer Architektur wichtige Impulse für eine Veränderung in der Baukultur setzten und deren Werk nun erstmals in dieser Publikation gesammelt dokumentiert wird.
Gestaltet von Nina Sturn
2021. 252 Seiten, mit farbigen Abbildungen
ISBN 978-3-0356-2461-8 Deutsch
Birkhäuser Verlag
SE Seminar: Architektinnen der Wiener Nachkriegsmoderne, 1945-1970
Kunstgeschichte (nst./zeu.K.), WS 2022/23
gemeinsam mit Ao.Univ.Prof.in Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien
Obwohl Frauen seit 1919/20 an der Technischen Hochschule Wien und an der Akademie der bildenden Künste zum Architekturstudium zugelassen wurden, traten die ersten Absolventinnen erst Mitte der zwanziger, verstärkt ab den dreißiger Jahren mit Bauten in Erscheinung. Mit dem „Anschluss“ erfuhr ihre junge berufliche Laufbahn eine deutliche Zäsur. Viele dieser Pionierinnen wurden in die Emigration getrieben, andere arrangierten sich mit dem NS-System. Für alle Architekt*innen bedeutete das Jahr 1945 einen Neubeginn, die Tradition einer von Frauen geplanten Architektur war jedoch weitgehend verschüttet. Am Wiederaufbau partizipierten viele Frauen, häufig als Ehe-/Partnerinnen in Architekturbüros aber auch als selbständig Planende. Ihre Aufgabenbereiche umfassten den Städte-, Wohn-, Industrie-, Sakral-, Bildungs-, Gesundheits-, Verwaltungs-, Geschäftsbau etc. sowie Einfamilienhäuser und Innenausstattungen. Allen gemein ist, dass ihre Bauten und Biografien wenig bekannt sind und ihr Beitrag zur Architekturgeschichte des 20. Jahrhundert kaum wahrgenommen wurde.
Neben einer Literaturrecherche umfasst die Grundlagenforschung für dieses Seminar die Recherche in den Archiven der drei Wiener Architekturschulen. Ferner sollen Originalpläne im Archiv der Baupolizei, im Az W, im Wien Museum oder in privaten Nachlässen, sofern diese zugänglich sind, ausgehoben werden. Ergänzend werden kleinere Wien-Exkursionen zu ausgewählten Bauten von Wiener Architektinnen angeboten, Expert*innen auf dem Gebiet der Architektinnen-Forschung zu Vorträgen eingeladen.
Ziel des Seminars ist es, den Beitrag, den Architektinnen zum Wiederaufbau und zur Wiener Nachkriegsmoderne geleistet haben, erstmals umfassender zu dokumentieren. Daneben wollen wir auch eine Kontextualisierung der Werke der Wiener Architektinnen in der österreichischen und internationalen Nachkriegsmoderne vornehmen und diese einer Neubewertung unterziehen.
SE Seminar: NS-Kunstpolitik in Wien
Kunstgeschichte (nst./zeu.K.), WS 2021/22
gemeinsam mit Ao.Univ.Prof.in Dr.in Sabine Plakolm-Forsthuber
am Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien
Das Seminar versteht sich als begleitende und vertiefende Lehrveranstaltung zum Thema der Nationalsozialistischen Kunstpolitik in Wien, die Gegenstand der im Oktober 2021 eröffneten und von den beiden Lehrenden kuratierten Ausstellung „Auf Linie. NS-Kunstpolitik in Wien“ (MUSA/Wien Museum) ist.
Ausgehend von den Mitgliederakten der „Reichskammer der bildenden Künste, Landesleitung Wien“, der mächtigsten NS-Institution zur politischen Lenkung des Kunstgeschehens im Dritten Reich werden wir die politischen Machtstrukturen, Abläufe, Netzwerke und die künstlerische Haltung des NS-Regimes, ihrer Protagonist*innen sowie ihrer Werke genauer untersuchen. Neben den Kunstschaffenden befassen wir uns mit den Auftraggebern und Vermittlern von NS-Kunst, wie dem Kulturamt der Stadt Wien oder dem Künstlerhaus als Ort bedeutender Propagandaausstellungen. Großaufträge wie die NS-konforme Ausgestaltung des Wiener Rathauses sollen ebenso thematisiert werden wie Kunstwerke, die von politischen NS-Funktionären oder Hitler persönlich in Auftrag gegeben wurden. Mit der Gründung von kommunal geförderten Institutionen, wie dem Haus der Mode oder dem Kunsthandwerksverein verfolgte die Stadt eine Stärkung der politisch motivierten NS-Leitbilder für Wien: Diese Institutionen sind kaum beforscht.
Ziele
Im Seminar werden wir uns mit einzelnen Künstler*innen, Institutionen der NS-Kunst und kulturpolitischem Entscheidungsträgern in Wien beschäftigen sowie die künstlerischen und personellen Kontinuitäten im Kunstbereich nach 1945 kritisch hinterfragen.
Methode
Die Ausstellung bietet uns die Möglichkeit anhand einzelner Exponate oder Dokumente vor Ort zu diskutieren sowie Fragen zur Präsentation von NS-Kunst zu stellen. Gemeinsame Archivbegehungen sowie eine Exkursion zu „Kunst am Bau“-Objekten aus der NS-Zeit in der Stadt sind geplant. Von den Teilnehmenden wird die Bereitschaft zur Recherche in verschiedenen Wiener Archiven erwartet.
Teilnahme am Panel "Josef Hoffmann und die autoritären Regime" im Rahmen des Internationalen Symposiums Josef Hoffmann
Podiumsdiskussion
17. März 2022, Sektion 4, 16:45–18:00 Uhr
im MAK - Museum für angewandte Kunst
Panel mit Elisabeth Boeckl-Klamper (ehem. DÖW, Wien), Helmut Wohnout (Generaldirektor Österreichisches Staatsarchiv, Wien), Ingrid Holzschuh (Kunst- und Architekturhistorikerin, Wien), Hermann Czech (Architekt, Wien)
Moderation: Anna Soucek (Kulturredakteurin Ö1, Wien)
Gastvortrag: Urban Planning Projects in Vienna. March 1938 to November 1941.
WS 2012/13
im Rahmen der Exkursion: Flaktürme in Wien, École polytechnique fédérale de Lausanne (CH)
LV-Leiter: Erich Hubmann und Andreas Vass.
Gastvortrag: Roland Rainer und die Gartenstadt Puchenau
SS 2017
im Rahmen der Lehrveranstaltung SE: Nach 1945: Architekturdebatten und Baupraxis in Österreich, an der Katholischen Privatuniversität Linz, Institut für Geschichte und Theorie Architektur.
LV-Leiterin: Prof. in Dr.in Anna Minta
Gastvortrag: The artist Franz Kralicek and the Sgrafitto "Nobility of Work" on the house at Operngasse 24 / Faulmanngasse
SS 2022
Department of Site-Specific Art, Institute of Fine Arts and Media Art
University of Applied Arts Vienna
LV-Leiterin: MMag.a art. Johanna Tinzl
Gastvortrag: NS-Kunstpolitik in Wien
WS 2021/2022
ecm-Masterlehrgang für Ausstellungstheorie & -praxis, Universität für Angewandte Kunst, Wien
LV-Leiterinnen: Mag.a Beatrice Jaschke, Mag.a Luisa Ziaja